Rezension

Ein weiteres Kapitel in der atmosphärischen Trustwelt bietet dem Leser schöne Lesestunden.

Trust me -

Trust me
von Sara Pepe

Denn letztlich musst du auch in dich vertrauen, um weiterzukommen und glücklich zu sein.

Fünf Jahre nach dem Ende von Trust Me ist einiges passiert. Während alle anderen seiner Freunde fürs Studium wegzogen, ist Sam immer noch da. Fünf Jahre, die sich eigentlich schon wie zehn anfühlen.

Inzwischen arbeitet er bei seinem großen Bruder Matt, doch wie es der Zufall so will, verändert sich plötzlich einiges und Sam fragt sich, ob das, was er hat, das ist, was er wirklich will.

 

Nachdem wir die Clique zwei Jahre an der Schule begleitet haben, geht es nun einen Schritt weiter.

In Band eins, Trust Me, erlebte man, wie sich Sam und Melinda damals aus ihrer Perspektive näherkamen. Nun erlebt man aus Sams Perspektive, wie es weitergeht.

Während des Lesens hatte man anfangs das Gefühl, heimzukehren, da Melinda immer noch Melinda und Sam immer noch Sam geblieben sind, auch wenn sie natürlich gereift sind.

Melinda tritt uns wieder sehr pragmatisch, aber auch liebevoll entgegen. Harte Schale, weicher Kern beschreibt es am besten. Sie ist einfach eine Figur, mit der man sich sehr gut identifizieren kann, sie versteht, selbst, wenn sie nur indirekt zu Wort kommt.

Sam lebt weiterhin in den Tag hinein, musste jedoch seine Interessen erst einmal außen vorlassen, Verantwortung übernehmen. Die Entwicklung, die er gemacht hat, lässt oft aufwerfen, ob wirklich nur fünf, oder sogar schon zehn Jahre vergangen sind.

Besonders gefallen hat mir auch, dass man auch einige der anderen altbekannten Charaktere wiedertrifft, beziehungsweise bei Sams Familie mehr über diese erfährt.

 

Die Leichtigkeit der ersten beiden Teile ist hier einer gewissen Schwere gewichen, die eine neue Atmosphäre erschafft und so auch das Gefühl der Weiterentwicklung vermittelt, schließlich gilt es nun mehr zu erledigen als nur die Hausaufgaben.

Der ernstere Ton wird aber auch immer einmal wieder aufgelockert, sodass ein schönes Gesamtkonstrukt entsteht.

Der Schreibstil war dabei gewohnt leicht.

 

Trotz geringer Seitenzahl passiert recht viel in diesem Band, oftmals auch sehr unvorhergesehen.

Einerseits kann sich so nicht beklagen, dass sich etwas in die Länge zog, andererseits hätte ich mir an manchen Stellen mehr Text gewünscht. Erklärungen gibt es sehr viele und reichlich, die sich auch des Öfteren wiederholen, jedoch fehlt mir an der ein oder anderen Stelle die Beschreibung der Gefühlslage. Man weiß zwar, wie die Charaktere fühlen, nichtsdestotrotz wird mir dies manchmal zu schnell abgehandelt, wodurch es etwas sprunghaft wirkt.

So manche Frage, die ich vor dem Lesen hatte, oder sich mir auch während des Lesens stellte, wurde nicht beantwortet, was ich etwas schade finde. Das Ende fand ich jedoch trotzdem sehr gelungen, sodass mich das nur gering stört.

Die ganze Reihe prägt einen Optimismus, der einen immer wieder gerne heimkommen lässt. Klar haben die Figuren auch Selbstzweifel, aber letztlich wird vieles dann doch gut, nur eben anders. Sie geben die Hoffnung nicht auf, weshalb die Reihenbezeichnung Trust (Vertrauen) auch so gut passt. Dieser Optimismus war auch hier zu spüren.

 

Alles in allem lande ich für diese Fortsetzung bei 4/5 Sternen, da ich mir ein bisschen mehr Seiten und demnach auch eine weniger rasante Fortsetzung gewünscht hätte, sie jedoch so, wie sie ist auf keinen Fall missen möchte.

Aller guten Dinge sind drei, aber diese Reihe hätte definitiv noch mehr Bände verdient. :)