Rezension

Ein wenig mehr Unruhe hätte diesem Buch gut getan

Unruhe - Jesper Stein

Unruhe
von Jesper Stein

Inhalt

In Kopenhagen herrschen Unruhen. Als in Norrebro das Jugendzentrum abgerissen werden soll, wird eine Leiche gefunden und der erste Verdacht fällt auf die Einsatzkräfte der Polizei, die an dem Abend vor Ort waren. Aber ist der Täter wirklich ein Polizist gewesen? Der Ermittler Axel Steen muss sich nicht nur mit dieser Frage beschäftigen, sondern gerät zusätzlich unter Druck, als Informationen an die Presse gelangen und er der Weitergabe verdächtigt wird.

Meine Meinung

Das Buch wird wie folgt beworben: »Ein Debüt, das in die oberste Krimi-Liga gehört.« Dem kann ich mich leider nicht anschließen, weil die Geschichte erhebliche Längen aufweist, die keine rechte Spannung aufkommen lassen. Über weite Strecken wird von Kopenhagen erzählt und so manche Details hätte der Autor gerne weglassen können, da sie nicht wirklich für den Verlauf der Handlung wichtig waren. Teilweise habe ich mich auch gefragt, wann es denn endlich mal zur richtigen Polizeiarbeit kommt, in der man im Team gemeinsam agiert. Vieles macht Axel Steen mit sich alleine aus und in diesem Fall muss ich sagen, dass es zu viel ist. Ein wenig mehr Teamarbeit hätte die Geschichte sicherlich aufgelockert.

Axel Steen selber finde ich als Hauptprotagonisten sehr merkwürdig gewählt. Er raucht Joints um schlafen zu können, macht sich aber gleichzeitig ständig Sorgen um sein Herz. Er nimmt seine kleine Tochter mit ins Leichenschauhaus, weil er nicht weiß, wohin mit ihr, als er sie am Wochenende bei sich hat, anstatt sie einfach bei der Mutter zu lassen. Das sind nur zwei Punkte, die für mich aufzeigen, dass Steen nicht besonders vertrauenswürdig und integer ist. Leider sind aber genau dies Eigenschaften, die ich an einem Kommissar mag.

Der Schreibstil von Jesper Stein ist zwar nicht wirklich schlecht, aber es fehlt an einer fesselnden Erzählart, die einfach unerlässlich bei einem Krimi ist. So plätschert alles vor sich hin und selbst brutale Szenen nimmt man fast emotionslos zur Kenntnis.

Fazit

Jesper Stein hat ein solides Debüt geschrieben. Allerdings hält sich meine Motivation mehr über und mit Axel Steen in Grenzen