Rezension

Ein wichtiges Stück Zeitgeschichte, verpackt in eine berührende Familiengeschichte!

Trümmerkind - Mechtild Borrmann

Trümmerkind
von Mechtild Borrmann

Bewertet mit 5 Sternen

Cover:
Das Cover ist in Sepiafarben gehalten, was den Anschein eines veralteten Bildes erweckt. Zunächst liegt das Hauptaugenmerk auf einem von Bomben zerstörten Haus, vor welchem noch meterhohe Trümmer liegen. rechts am äußeren Rand des Deckblattes sieht man ein kleines Kind. Ein "Trümmerkind". Es ist nicht vollständig abgebildet. Es rennt. Läuft aus dem Bild. Der Tttel des Buches ist mittig und in weiß aufgedruckt. Ein Cover, was bereits beim ersten Blick fesselnd ist und zum Nachdenken anregt.

Inhalt:
Wir schreiben das Jahr 1947. Es ist Januar in Hamburg. Familien sind entzwei gerissen. Die Männer an der Front. Frauen und Kinder bleiben allein zurück. Es ist ein eisiger Winter und der Kampf ums Überleben ist größer denn je. Hanno und seine kleine Schwester Wiebke und deren Mutter Agnes Dietz leben in einem Zimmer eines verbombten Hauses. Die Fenster sind provisorisch mit Pappe verschlossen. Sie frieren, haben wenig zu Essen. Täglich zieht Hanno mit seinem Freund Peter, aber auch immer öfters allein durch die Trümmer Hamburgs um Holz, Nägel und Scharniere oder weites metall zu finden, um es auf dem Schwarzmarkt zu verkaufen. Plündern ist illegal, aber die Lebensmittelmarken reichen einfach nicht aus.
Als an einem Tag die kleine Wibke mit ihrem Bruder durch die Trümmer ziehen, sieht er einen Keller. Er geht hinein und findet eine weiße, blasse und nackte Frauenleiche. Erschrocken und fassungslos verlässt er überstürzt den Keller. Er bemerkt, dass ein kleiner Junge bei seiner Schwester ist. Sie will ihn mit nach Hause nehmen. Er redet nicht, ist stumm. Die Mutter versorgt ihn, wärmt ihn und gibt ihm schließlich den Namen Joost. Doch niemand scheint Joost zu vermissen. Die Kleidung die an sich trägt ist von bester Qualität. Hochwertige Lederschuhe, der mabtel aus gefilzter Wolle. Agnes findet bei ihm einen Messingknopf mit einer zelisierten Blüte.

Zeitgleich wird die Geschichte von der Familie Anquist aus der Uckermark im Jahr 1945 erzählt. Ihnen gehört Gut Anquist bis es beschlagnahmt wird. Von Rotarmisten geplündert, mit Flüchtlingen besetzt. Eine einzugartige Schilderung der Gegebenheiten zu jeder Zeit.

Doch 1992 in Köln lebt Anna Meerbaum, die nicht viel über ihre Familie weiß. Ihre Mutter schweigt und so wird Anna neugieriger und beginnt zu recherchieren.
Ein Fehler?

Fazit:
Dieses wird nicht mein letztes Buch von Mechtbhild Borrmann gewesen sein!
Das Buch hat ich seit der ersten Seite in seinen Bann gezogen.
Der Schreibstil von Frau Borrmann ist bemerkenswert. Flüssig, fesselnd, detailreich. Ich fühlte mich direkt in die Nachkriegszeit hineinversetzt. Ich konnte mir alles bildlich vorstellen, mich in diese Zeit hineinversetzen. Es ist seht gut recherchiert. Ich habe es fast in einem durchgelesen.
Sobald ich an dieses Buch denke, fühle ich mich bedrückt und diese Zeit darf einfach nicht in Vergessenheit geraten. Allerdings kann ich auch von diesem buch nur schwärmen und es jeden weiterempfehlen. Es hat einfach alles. Geschichte, Spannung und eine tragische Familiengeschichte.

Ich vergebe 5 Sterne.