Rezension

Ein Wiedersehen mit Theodora und Eisele - der dritte Band aus dem Schwabenland

Theodora und die Macht des Bösen -

Theodora und die Macht des Bösen
von Ruth Edelmann-Amrhein

Bewertet mit 5 Sternen

Saure Kutteln oder Tarotkarten – unter Stress braucht halt jeder was anderes

Was habe ich mich auf den dritten Band dieser Reihe aus der Feder von Ruth Edelmann-Armrhein gefreut, und ich wurde absolut nicht enttäuscht.

Der Schreibstil der Autorin hat mir ja  von Anfang an gefallen, aber diesen dritten Band fand ich besonders schön zu lesen. Personen und Umfeld werden sehr anschaulich beschrieben, so das man quasi bei ihnen und vor Ort ist. Die eingeschobenen Dialoge im Dialekt lassen uns nie vergessen, wo die Reihe spielt, sind aber nicht zu viel, um sie auch als Nordlicht problemlos zu verstehen.

Worum geht es dieses Mal?

Ein junges Mädchen wird tot im Wald gefunden.

Theodora und Eisele sowie ihr Vorgesetzter Hummel bekommen ordentlich Druck vom neuen Staatsanwalt Preuß, welcher aalglatt und sehr unsympathisch ist. Nicht nur darum setzen sie alles daran, den Mord schnellstmöglich aufzuklären. Rasch findet sich auch eine Spur und ein Verdächtiger – aber ist es wirklich so einfach?

Unsere so unterschiedlichen Ermittler haben beide ihre Zweifel und unabhängig voneinander kommen sie etwas Ungeheurem auf die Spur...

Obwohl man bald erahnen kann, wohin die Geschichte führt, bleibt der Krimi durchweg spannend und ist sehr vergnüglich zu lesen. Neben dem zu lösenden Mordfall sind es vor allem die Charaktere, die mit ihren persönlichen Problemen und Schicksalsschlägen das Geschehen prägen. Die beiden Protagonisten haben sich seit dem ersten Band glaubhaft weiterentwickelt. Theodora ist zugänglicher und weicher geworden, obwohl sie oft noch sehr entschieden handelt. Doch nun gibt es in ihrem Leben vermehrt Anlass zur Freude...

Eisele hingegen krankt immer noch an seiner verkorksten Mutterbeziehung, kann dieses Mal nicht mal zu seiner „Chantal“ in den roten Kakadu ausweichen, um dort seine geliebten sauren Kutteln zu essen, weil diese dabei ist, andere Pläne zu verwirklichen.

Besonders die Szenen mit Mutter Eisele, die sich dieses Mal in den Kopf gesetzt hat eine Alten-WG zu gründen, sind oftmals urkomisch. Sie verursachen bei mir ständig Kopfkino, weil ich mir alles so gut vorstellen kann und wie einen Film vor Augen habe. Eisele hat dieses Mal durchaus einige starke Momente, wo er selbst über sein Durchsetzungsvermögen erstaunt ist.
Ich denke, das ist noch ausbaufähig, und irgendwann...

Hummel bleibt dieses Mal ziemlich im Hintergrund, Aylin und Murat spielen wieder mit – es ist wie ein Wiedersehen mit alten Bekannten.

Mir hat das Buch sowohl vergnügliche als auch spannende Lesemomente beschert. Ich vergebe von Herzen gern 5* und eine Leseempfehlung für diesen Regionalkrimi, der sich in keine Schublade stecken lässt. Ein bisschen cosy, ein bisschen schräg, oft ziemlich spannend, manchmal tragikomisch. Das alles zusammen in einer sehr gelungenen Mischung!

Ich würde mich sehr über ein Wiedersehen ähh Wiederlesen mit Theodora und Eisele freuen!