Rezension

Ein Wien-Krimi aus der Jahrhundertwende

Der Tod fährt Riesenrad - Edith Kneifl

Der Tod fährt Riesenrad
von Edith Kneifl

Bewertet mit 4.5 Sternen

Der Tod fährt Riesenrad/Edith Kneifl

Edith Kneifl entführt ihre Leser in das Wien um 1900.

Die Ringstraße ist zum Prachtboulevard geworden. Der Adel und das Großbürgertum sonnen sich in ihrer Dekadenz. Die Großstadt, fast zwei Millionen Menschen wohnen in der Residenzstadt, ist der Schmelztiegel des Vielvölkerstaates.

Rudi und Gustav, zwei Studienkollegen und Freunde, sind ebenso sexbesessen wie ein Großteil der Wiener Bevölkerung. Männer und Frauen betrügen einander heimlich und offensichtlich.

Rudi, aus einfachen Verhältnissen stammend, ist Polizeibeamter, Gustav von Karoly, der illegitime Spross einer Sängerin und eines Adeligen, Privatdetektiv. Immer wieder ermitteln sie gemeinsam.

Diesmal erhält Gustav den Auftrag nach der verschwundenen, fünfzehnjährigen Leonie zu suchen. Gustav verliebt sich seine Auftraggeberin, Leonies Mutter Margarethe.

Da eine Entführung befürchtet wird, unterrichtet Gustav seinen Freund Rudi nicht.

Als dann aber innerhalb von nur einer Woche drei Morde geschehen, ist es mit der Geheimniskrämerei vorbei.

Werden Rudi und Gustav das vermisste Mädchen wohlbehalten wieder finden? Und, was haben Leonies Großvater und Mutter mit dem Fall zu tun?

Mit diesem Krimi zeichnet Edith Kneifl ein beeindruckendes Sittenbild der Wiener Gesellschaft. Völlig unaufgeregt und unterschwellig bringt sie den Lesern einige Sehenswürdigkeiten näher. Ein paar Anekdoten runden das stimmige Bild ab.