Rezension

ein wirklich toller Auftakt, bei dem nichts aber auch gar nichts ist, wie es scheint

Vampirprinzessin - Lexy v. Golden

Vampirprinzessin
von Lexy v. Golden

Bewertet mit 5 Sternen

Auf die neue Reihe der Autorin hab ich mich wahnsinnig gefreut und musste auch direkt loslegen. Anbei möchte ich als erstes bemerken, auch wenn es eine neue Reihe ist, so begegnet man Charakteren aus anderen Reihen. Was aber nicht wirklich von Belang ist, da es eben nur in derselben Welt spielt und eine Konfrontation unumgänglich ist.
Natürlich hatte ich Vorstellungen, wie dieser Reihenauftakt sein könnte. Aber letztendlich wurde ich wirklich sehr überrascht von der Vielfältigkeit des Ganzen.
Es ist wirklich verdammt böse und niederträchtig. Die Welt verströmt eine Atmosphäre, aus der man einfach nur fliehen möchte.
Düster, schwarz und voll von negativen Aspekten.
Ariella schien mir da nicht wirklich reinzupassen. Am Anfang hatte ich das Gefühl, es wäre ein Fass ohne Boden und sie würde gnadenlos untergehen. Denn seien wir mal ehrlich, Sie ist ein Lichtwesen und wie bitteschön soll sie es mit dem Dunkelprinzen aufnehmen, wenn es schon ihrer Schwester nicht gelang?
Aber tatsächlich hat mich Ariella wirklich überrascht. Denn sie ist verdammt zäh. Etwas was ich ihr wirklich nicht zugetraut hätte und was mir wirklich imponiert hat. Doch letztendlich ist Ariella ein weibliches Wesen und dadurch ergeben sich einige unschöne Momente. In diesen Momenten bin selbst ich darauf hereingefallen und stand voll auf Ariellas Seite.

Der Dunkelprinz. Ich kann ihn verdammt nochmal nicht leiden und doch übt er auf eine verquere Art und Weise , eine unglaubliche Anziehung auf mich aus. Man möchte ihm nicht begegnen und gleichzeitig kann man nicht von ihm lassen. Beängstigend, im wahrsten Sinne des Wortes.
Ohne Frage sehr facettenreiche Charaktere die vor allem mit ihrer kühlen und düsteren Aura unglaublich in den Bann ziehen. Egal wem man begegnet, keiner gab mir die Chance ihn zu durchschauen. Mich haben sie absolut überzeugt und fasziniert. Charaktere, die einfach sehr lebendig und greifbar sind.
Es sind Wesen, die so unglaublich interessant und facettenreich sind.
Dämonen, Vampire und Lichtwesen. Unglaublich ausdrucksstark und nie weiß man, was Ihnen in den Sinn kommt.

In das Buch selbst kam ich sofort sehr gut hinein. Richtig toll fand ich die Karte am Anfang des Buches.
Das Setting selbst hat mir sehr gut gefallen, da es die düstere Atmosphäre wirklich sehr gut unterstreicht und den ganzen Schmerz, die Niedertracht und die Wut herauslässt.
Was mir allerdings etwas Probleme bereitete, waren die unterschiedlichen Namen. Das sie schwer zu merken waren, hat mich nicht mal so gestört. Aber dadurch das hier doch einige zum Zuge kommen, musste man verdammt gut aufpassen, das man den Überblick und die Konstellationen untereinander nicht aus den Augen verliert.
Interessant waren für mich vor allem Tarot und Ariella. Ja, es ist makaber und sarkastisch und düster. Aber ich hatte definitiv auch meinen Spaß mit den beiden. Es gab einige Szenen, die mich wirklich zum schmunzeln brachten, auch wenn die Situationen gerade nicht dafür sprachen.
Es ist ein Kräfte messen, ein ständiger Schlagabtausch, bei dem nie gewiss ist, wer hier die Oberhand behalten wird.
Besonders Tarot hat mich doch ziemlich überrascht, wie er zu Werke geschritten und all seine Künste eingesetzt hat.
Ja, es ist beklemmend. Aber man darf nicht vergessen, das es hier auch um Macht geht und das ist keinesfalls zu unterschätzen.

Romantasy Fans werden hier eher weniger fündig werden. Denn mit Romantik hat es nicht mal ansatzweise etwas zutun. Dafür spürt man aber das sanfte Wesen von Ariella etwas und das fand ich einfach sehr berührend.
Lexy van Golden hat es tatsächlich wieder geschafft mich um den Finger zu wickeln.
Wer sie kennt, weiß wie bildhaft und einnehmend sie schreiben kann und dabei kommt einfach zu keiner Zeit Langeweile auf.
Sie webt kühle und kräftige Emotionen und verbindet diese zu einer wirklich kraftvollen Story, in der es einfach um alles geht. Wendungen, die den Blickwinkel dabei nochmal erweitern, sind quasi vorprogrammiert und tatsächlich saß ich sehr oft mit offenem Mund da, weil ich einfach nicht glauben konnte, was da gerade passiert ist.

Für mich ein wirklich toller Auftakt, bei dem nichts aber auch gar nichts ist, wie es scheint.
Ich bin sehr gespannt auf den weiteren Verlauf und freue mich einfach darauf.

Fazit:
Lexy van Golden entführt den Leser wieder nach Lybnia und geht dabei nicht zimperlich mit den Charakteren um.
So richtig schön böse, sarkastisch und niederträchtig.
Ich hab es so genossen Ariella und Tarot zu begleiten und hatte unglaublich viel Spaß.
Beide sind sehr starke Charaktere, die die Story wirklich bereichern und in der es sehr turbulent und actionreich zugeht.
Ich hätte sie am liebsten geknuddelt, aber gleichzeitig hatte ich auch wahnsinnig viel Respekt vor beiden.
Sehr emotional, sehr düster und am Ende bleibt die Frage: Wer sitzt am längeren Hebel?

Defintiv ist mein Interesse geweckt und ich will unbedingt mehr davon.
Man sollte jedoch unbedingt gut aufpassen, damit man den Überblick nicht verliert.
Denn es ist ziemlich komplex und einige Charaktere tragen ihren Teil zu der Handlung bei.
Ein Auftakt, der defintiv nach mehr verlangt.