Rezension

Ein wirklich wichtiges Buch zum Thema Mobbing

Unsichtbar -

Unsichtbar
von Eloy Moreno

Bewertet mit 5 Sternen

Ein Junge, der nichts besonders sein möchte, sondern einfach nur normal. Doch als er seinem Mitschüler nicht bei dem Mathetest die Lösungen vorsagen möchte, wird er zu seinem Opfer. Es beginnt mit einem auf dem Boden zertrampelten Pausenbrot und steigert sich nach und nach immer mehr. So lange bis der Junge sich wünscht unsichtbar zu sein.

 

Das Cover passt wunderbar zur Thematik, denn auf dem blauen Grund ist die Gestalt wirklich fast unsichtbar.

Diese Rezension ist nicht einfach zu schreiben, denn das Buch hat mich emotional sehr mitgenommen. Der Autor beschreibt das Thema Mobbing sehr eindrucksvoll und dazu trägt auch sein etwas unkonventioneller Schreibstil bei.

Einerseits erfahren wir aus der Ich-Perspektive die Geschehnisse von dem Jungen selbst, aber dann wechselt Eloy Moreno auch immer wieder in die Sicht des allwissenden Erzählers, der nicht nur den Jungen selber beobachtet, sondern auch die Leben einiger mitbetroffenen beschreibt. Zum Beispiel erfahren wir etwas über die Gedanken und Gefühle des Mobbers, wobei der Autor diesen natürlich nicht in Schutz nehmen möchte, oder auch aus der Sicht der besten Freund*innen des Opfers. Aber auch eine Lehrerin kommt immer wieder zu Wort. Und dann spricht der Autor uns als Leser*innen direkt an und hält uns vor Augen, diese nicht vor Mobbing zu verschließen. Diese Mischung zeigt die Konsequenzen und Qualen bei Mobbing sehr deutlich.

Es sei noch erwähnt, dass im Ganzen Buch keine Namen genannt werde, denn so fühlt es sich realer an. Der Autor möchte zeigen, dass es jede*n treffen kann. Niemand ist vor Mobbing geschützt.

Der Junge, der einmal Nein sagt und damit ins Visier des Mobbers gerät, flüchtet sich immer mehr in eine Fantasiewelt, in der er glaubt, Superkräfte entwickeln zu können. Er möchte schneller laufen, unter Wasser atmen können und am Ende möchte er unsichtbar sein.

Das, das unsichtbar sein eine Konsequenz des Mobbings ist, nimmt er dabei in Kauf. Nur wenn ihn niemand mehr beachtet, wird die Angst und Scham enden.

Ganz zu Beginn des Buches wird ein Unfall erwähnt, bei dem der Protagonist wieder sichtbar wird. Auf einmal sehen ihn seine Eltern, die zu beschäftigt sind, um mitzubekommen, dass er immer kleiner wird und immer widerwilliger zur Schule geht. Oder auch seine Lehrer*innen und die Rektorin, die die Augen vor dem Mobben geschlossen haben. Sowas gibt es einfach nicht bei ihnen an der Schule.

Auf diesen Unfall also läuft alles hinaus, bei dem es noch glimpflich ausgegangen ist, denn nie ist er für alle unsichtbar gewesen. Seine kleine Schwester konnte ihn immer sehen und hat ihn gerettet.

Das Ende ist nicht ganz abgeschlossen, denn ich habe nicht erfahren, wie es letztendlich weitergegangen ist. Aber das ist vollkommen okay. Es passt zum Roman.

Nach der Geschichte wird nochmal kurz zusammengefasst, was genau Mobbing ist und wie man sich am besten verhalten sollte.

 

Mein Fazit: Ich bin so emotional eingenommen wurden von dem Buch, dass es mir schwer fällt alles in Worte zu fassen. Ich kann nur wiederholen, dass dieses Buch sehr wichtig ist und uns allen klar macht, dass es nicht okay ist wegzusehen und zu denken: „Das geht mich nichts an.“
Doch, auch die unsichtbaren Menschen gehen uns an und müssen sichtbar gemacht werden. Ich kann das Buch allen nur ans Herz legen und ich gehe sogar so weit zu behaupten, dass es als Schullektüre in den Unterricht gehört!