Rezension

Ein Wohlfühlkrimi im nordischen Idyll

Wattenmeermord -

Wattenmeermord
von Katja Lund

Bereits das Cover ist durch die Deichlandschaft, den Schafen und den Leuchtturm sehr einladend. Der ratlos wirkende Polizist und die freche Möwe bringen einen hingegen zum Schmunzeln. So lädt dieser Krimi immer mal wieder zum Schmunzeln, aber auch zum Wohlfühlen auf der beschaulichen Insel Pellworm ein. Auch wenn man dieses schöne Fleckchen Erde noch nicht besucht hat, sind die Beschreibungen so bildhaft, dass man sich dorthin versetzt fühlt und sich die Schönheit der Insel gut vorstellen kann. So weckt dieses Buch definitiv Sehnsucht bei allen Fans der (Nord-)See.

Der Schreibstil ist ansprechend und locker. Die nordische Mentalität wird sehr gut dargestellt und das gelegentlich gesprochene Platt lockert das Ganze noch zusätzlich auf. Die Charaktere sind größtenteils sympathisch, haben ihre Eigenheiten und sind dabei recht unterschiedlich, wobei der Umgang miteinander größtenteils freundschaftlich und harmonisch abläuft. Der Ermittler Jan und seine Frau werfen immer mal wieder Fragen zu ihrer Vergangenheit und auch der Zukunft auf, die zusätzliche Neugierde wecken. Bei der Frage nach dem Täter wird man auf verschiedene Fährten gelockt. Allerdings gibt es bereits früh Hinweise wer dahinterstecken könnte, doch ob das Offensichtliche auch die Antwort ist, bleibt recht lange offen. Die Spannung ist hierbei jedoch moderat und nimmt lediglich zum Schluss hin an Fahrt auf. Dennoch stört dies bei diesem Buch kaum, da man sich beim Lesen sehr wohl und stets gut unterhalten fühlt.

Nach diesem Krimi bekommt man Lust auf diese idyllische und üblicherweise friedliche Insel mit den niedlichen Schafen und den rauen, aber charmanten Inselbewohnern. Ich würde mich freuen noch mehr von Jan, seiner Frau Laura und Pellworm zu lesen. So gibt es von mir eine klare Leseempfehlung, auch wenn das Buch eher durch Atmosphäre als Spannung punktet.