Rezension

Ein wunderbares Buch, das mir sehr gutein Stück Geschichte näher gebracht hat

The Help. Gute Geister, englische Ausgabe - Kathryn Stockett

The Help. Gute Geister, englische Ausgabe
von Kathryn Stockett

Das Buch hat mich insgesamt sehr berührt und nachdenklich gemacht und öfters musste ich doch auch sehr stark mit den Tränen kämpfen.

Anfang der 60er Jahre in Jackson, Missippi: Die Sklaverei gilt zwar offiziell als abgeschafft, trotzdem haben Schwarze noch lange nicht die gleichen Rechte wie die Weißen. Die Weißen begegnen ihnen mit Vorurteilen, dass sie Krankheiten verbreiten würden, unrein sind und auch nicht wirklich intelligent. Trotzdem und gerade deswegen arbeiten viele schwarze Frauen als Haus- und Kindermädchen bei weißen reichen Frauen. Sie machen ihnen den Haushalt, ziehen die Kinder groß und manchmal entwickeln sich wirklich innige Beziehungen, aber manchmal müssen sie auch jeden Tag aufs neue Demütigungen über sich ergehen lassen und dürfen immer nicht die gleiche Toilette wie ihre Chefin verwenden.
Gleichzeitig sind auch die weißen Frauen gewissen Zwängen ausgesetzt. Selber zu arbeiten ist verpönnt und das Hauptziel einer Frau ist es, einen Mann zu heiraten, Kinder zu bekommen und sich dann möglichst intensiv ehrenamtlich zu betätigen.

Das tägliche Leben zu der Zeit wird in diesem Buch abwechselnd aus der Sicht der schwarzen Hausmädchen Abigail und Minny und der weißen 23jährigen Skeeter erzählt. Jede von ihnen kämpft mit ihren eigenen Herausforderungen und eigentlich haben sie gar nichts gemeinsam. Bis zu dem Zeitpunkt, als Skeeter, die unbedingt bei einem Verlag arbeiten möchte, Abigail darauf anspricht, ob sie ihr nicht dabei helfen würde ein Buch über das Leben der schwarzen Hausmädchen zu schreiben. Was sich erst langsam und schwer entwickelt, führt bald zu einer richtigen Welle und bringt Frauen einander näher, die sich ansonsten kaum angesehen haben.

Mich hat das Buch von der ersten Seite an gefesselt und ich konnte mich gar nicht entscheiden, welche der Perspektiven ich am liebsten lese. Alle waren spannend, teilweise erschreckend, dann aber wieder mit wunderbaren Lichtmomenten gefüllt. Gerade die Demütigungen, die Abigail und Minny oft, sogar teilweise tagtäglich zu schlucken haben, sind einfach unfassbar und oft konnte ich nur den Kopf schütteln über diese Ansichten, die da weit verbreitet waren.
Gleichzeitig ist auch die Welt von Skeeter nicht so wunderbar, wie sie auf den ersten Blick aussieht und die ganzen Zwänge, denen sie unterworfen ist, haben mich auch oft entsetzt weiter lesen lassen. Unglaublich, wenn man sich überlegt, dass diese Zeit noch gar nicht so lange her ist.

Für jede der drei Hauptfiguren hat die Autorin sehr gut ihre eigene Ausdrucksweise und Sprache gefunden und ich wusste alleine beim Lesen der Sätze, aus wessen Perspektive ich jetzt gerade das Buch lese.

Das Buch hat mich insgesamt sehr berührt und nachdenklich gemacht und öfters musste ich doch auch sehr stark mit den Tränen kämpfen.

Alles in allem ein wunderbares Buch, dass mir sehr gut wieder ein Stück Geschichte näher gebracht hat und mir wieder gezeigt hat, wie furchtbar Vorurteile und eingefrorene Ansichten sein können.