Rezension

Ein wunderbares Buch mit einer zauberhaften Geschichte :)

Falling Farbenzauber - Tanja Bern

Falling Farbenzauber
von Tanja Bern

Bewertet mit 5 Sternen

Zum Inhalt: 

›Zaghaft berührte ich das Bild … Mein Finger sank zur Hälfte ein!‹

Dies ist nur der Beginn eines Abenteuers, das Milas Leben auf den Kopf stellt. Mit den geheimnisvollen Farben aus einem alten Geschäft erschafft sie Gemälde, die lebendig wirken und sie schließlich sogar in eine bizarre Welt hineinziehen. Dort begegnet sie Cale, der eine fast unwiderstehliche Anziehungskraft auf sie ausübt. Er ist an diesen magischen Ort gebunden und Mila setzt alles daran, ihn zu befreien. Doch in ihrem Leben lauert ein Schatten, der sie bis in die Welt des Farbenzaubers verfolgt.

 

Über die Autorin:

Tanja Bern ist dem Ruhrgebiet immer treu geblieben, obwohl sie eine Liebe für die nordischeren Länder hegt. Durch eine starke Verbundenheit zur Natur und die Liebe für phantastische Geschichten entstand bei ihr schon früh das Bedürfnis zu schreiben. Die Autorin schreibt mittlerweile in verschiedenen Genres und arbeitet mit unterschiedlichen Verlagen zusammen, veröffentlichte schon mehrere Bücher und E-Books. Sie ist in diversen Anthologien vertreten und publiziert Kurzgeschichten auf dem Literaturportal LITERRA.

 

Mein Fazit und meine Rezension: 

Mila ist glücklich. Sie sieht gut aus, hat keine Angst, schafft alles, was sie sich vornimmt, ist gut in der Schule und talentiert. Ihre Eltern lieben sie. Ihre Schwester Kira allerdings hegt einen inneren Groll gegen sie, deswegen versucht Mila ihrer jüngeren Schwester so gut es geht aus dem Weg zu gehen. Eines Tages - auf Bummeltour in der Stadt - entdeckt Mila in der Auslage eines Geschäfts wundervolle Farben, die lebendig zu sein scheinen. Mila fühlt sich von den Farben wie magisch angezogen und erhält sie von dem kauzigen Besitzer des Geschäfts zu einem Preis, der dem wahren Wert der Farben nicht gerecht wird - zusätzlich erhält sie eine Warnung, mit den Farben vorsichtig zu sein. Sie denkt sich nichts dabei und gibt sich, angekommen in ihrem Zimmer, der Malerei hin und tatsächlich scheinen die Farben nicht nur Pigmente zu sein, die einen weißen Untergrund verschönern. Wie in Trance nähert sich dem Bild ... und wird prompt in die von ihr erschaffene Welt hineingezogen. Dort, an ihrem eigenen traumhaften Ort, trifft sie nicht nur auf die von ihr gemalten Tiere und Pflanzen, sondern auch auf einen Jungen: Cale. Mila ist von dem Jungen fasziniert, denn ihn umgibt nicht nur eine mystische Aura, sondern auch ein großes Geheimnis, welches ebenfalls mit den Farben zu tun hat. Cale stammt ebenfalls aus ihrer Welt und ist in der Farbenwelt gefangen. Schafft Mila es, Cale zu befreien und wieder zurück in ihre Welt zu führen? Oder bleibt auch sie ewig in der Welt der Kunst gefangen? 

Als ich die ersten Zeilen der Geschichte gelesen habe, war ich direkt fasziniert und - wie Mila - ebenfalls gefangen. Mila ist ein nettes Mädchen, künstlerisch begabt, beliebt und gut in der Schule. Sie scheint ein harmonisches Leben zu führen, wären da nicht die ewigen Zwistigkeiten mit ihrer jüngeren Schwester Kira. Doch Mila geht denen meist aus dem Weg. Irgendwann findet sie ihre Zauberfarben - und spätestens da, war es auch um mich geschehen! Die Worte, die Tanja Bern wählt, um die Farben, die Beschaffenheit und die Zusammensetzung zu beschreiben, lassen auch mich - als ebenfalls kreativer Mensch - träumen! Wie oft habe ich vor der Leinwand gestanden und habe mich gefreut, wenn das schlichte Weiß mit bunten Farben neu erstrahlte? Wenn ich etwas Neues geschaffen hatte? Oh ja! Während dem Lesen hatte auch ich wieder Lust, den Pinsel zu schwingen und meine Farbtöpfe auszupacken! ♥

Tanja Bern versteht es einfach, den Leser direkt mit ihrer Geschichte zu fesseln. Ich konnte mich direkt mit Mila identifizieren, habe mich auch (teilweise) in ihr wiedergefunden und mit großer Spannung ihren Abenteuern gelauscht. Dass sie mit Hilfe der Farben in eine selbst erschaffene Welt tauchen kann, hat mich im ersten Moment an den Film "Hinter dem Horizont" erinnert, in welchem Chris im Jenseits nach seiner Frau sucht und er in einem von ihr gemalten Bild landet. Ja, das weckt Erinnerungen! *g*

Auch, wenn man meint, dass die Geschichte irgendwann an Reiz verliert, so kann ich mit Gewissheit sagen: das tut sie definitiv nicht! Ich war von Anfang bis zum Ende vollends dabei und habe mit Mila gebangt! Gebannt habe ich ihre Geschichte mit Cale verfolgt und habe mit ihr das Geheimnis um die Farben und um seine Vergangenheit gelüftet. Äußerst süß fand ich auch die Details aus einem mir bekanntem Film, der auch zu meinen Lieblingsfilmen gehört ;) 

Tanja Bern hat mit ihrem neuen, zauberhaften Buch eine fantastische Welt geschaffen, die mir als Leserin authentisch und fesselnd erscheint. Alle Figuren in diesem Buch sind wunderbar beschrieben. Jede von ihnen hat einen ausfüllenden Charakter, Oberflächlichkeiten sieht man eher bei Randfiguren, aber das ist vollkommen in Ordnung so! Mila und Cale sind für mich Personen aus Fleisch und Blut und ich würde mich sehr glücklich schätzen, ihnen - vielleicht in einem weiteren Roman ? - erneut begegnen zu dürfen :)