Rezension

Eindimensional

Die Frau des Teehändlers - Dinah Jefferies

Die Frau des Teehändlers
von Dinah Jefferies

Bewertet mit 2.5 Sternen

Die Frau des Teehändlers ist kein schlechter Roman, mir war er aber (selbst für das Genre) etwas zu eindimensional.

 

Die Britin Gwen heiratet den verwitweten Plantagenbesitzer Lawrence und zieht zu ihm nach Ceylon. Zu Beginn fällt es Gwen schwer, sich in der neuen Umgebung einzufinden. Als sie jedoch schwanger wird und augenscheinlich sogar Zwillinge erwartet, scheint alles gut zu werden trotz ihrer nervenden Schwägerin Verity. Gäbe es da nicht das Verhängnis, das schon Lawrences erste Ehe zerstörte...

 

Der Roman spielt hauptsächlich in den zwanziger Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts. Mir gefiel, dass dies durchaus auch berücksichtigt wurde: Unruhen in den britischen Kolonien, Mode und die frühe Emanzipation der Frau. Obwohl Gwen ein relativ klassisches Hausfrauenleben führt, gibt es unterschiedliche Frauen im Roman, die auch unterschiedliche Perspektiven zeigen.

 

Zudem war der Stil sehr angenehm zu lesen, nicht zu platt, sondern ruhig und variabel.

 

Was mir leider nicht so gefiel, war die Geschichte. Selbst für eine Familiensaga, war mir Gwens Blick auf die Welt etwas eindimensional. Zwar spielt Wirtschaft, Rassenkonflikt und Politik eine Rolle, aber Gwen bleibt davon seltsam unbeeindruckt. Ihre Entwicklung und Selbstständigkeit wird irgendwie kein zusätzlicher Handlungsstrang. Alles dreht sich um Gwen als Ehefrau und Mutter. Ich hätte mir wirklich einen zweiten Konflikt gewünscht, der mehr als nur ein Kapitel andauert.

 

Fazit: Ein Familienroman mit toller Kulisse, durchaus angenehm zu lesen. Leider bleibt er etwas eindimensional und war für mich so langatmig.