Rezension

Eindrucksvolle Auswanderer - Saga

Weiße Nächte, weites Land -

Weiße Nächte, weites Land
von Martina Sahler

Bewertet mit 5 Sternen

Im 18. Jahrhundert folgen viele Deutsche dem Ruf der russischen Zarin Katharina und wandern nach Russland aus. Auch die Schwestern Christina, Eleonora und Klara Weber schließen sich nach dem Tod der Mutter dem Zug der Aussiedler an. Während für die leichtlebige Christina alles nur ein großes Abenteuer ist, fällt es Eleonora schwer, ihre Heimat zu verlassen. Sie ist, obwohl noch so jung, schon verwitwet und trägt die Verantwortung für ihre kleine Tochter Sophia. Die jüngste Schwester Klara ist fast noch ein Kind und weigert sich zunächst, mit nach Russland zu kommen. Doch schließlich machen die drei Schwestern sich zusammen mit anderen Dorfbewohnern auf den Weg ins Ungewisse. Nach einem langen Fußmarsch erreichen sie Lübeck, wo sie auf noch mehr Auswanderer treffen und mit einem Schiff nach Sankt Petersburg fahren. Sie ahnen nicht, daß sie statt dem versprochenen Wohlstand ein Leben in Kälte und voller Entbehrungen erwartet. Die meisten nehmen diese Herausforderung an, doch nicht alle sind bereit, für ihre Träume hart zu arbeiten.

Der erste Teil der Auswanderer-Saga "Weiße Nächte, weites Land" hat mich total begeistert. Martina Sahler hat mit diesem Buch ein fast vergessenes Thema aufgegriffen und spannend in Szene gesetzt. Die Geschichte hat mich sofort gefesselt und gar nicht wieder losgelassen. Diese Menschen müssen ungeheuerliches geleistet haben, um ein ganz neues Dorf zu schaffen. Ihr Leben wird von Martina Sahler so eindringlich beschrieben, daß sie dem Leser schnell vertraut werden. Wie schwierig es ist, wenn so viele unterschiedliche Charaktere zu einer Gemeinschaft zusammenfinden müssen, zeigt die Geschichte sehr eindrucksvoll. Der Autorin ist es gelungen, viele historische Personen, bekannte wie nicht so bekannte, in ihren Roman mit einzugliedern. Das macht die ganze Geschichte umso glaubwürdiger. Ich bin sehr gespannt auf die weiteren Teile dieses Saga!