Rezension

Eine aufwühlende Reise durch die Hitze der Emotionen

Rattensommer -

Rattensommer
von Juliane Pickel

Bewertet mit 4 Sternen

Die Geschichte dreht sich um Lou und Sonny, zwei fünfzehnjährige beste Freundinnen, die sich in einem verlassenen Schwimmbad die Zeit vertreiben und dabei nicht nur mit der Hitze kämpfen, sondern auch mit entstehenden Gefühlen füreinander.

Der Roman behandelt auf einfühlsame und authentische Weise die komplexen Emotionen, mit denen die beiden Jugendlichen in dieser schwierigen Phase ihres Lebens konfrontiert werden. Die Erzählung aus Lous Perspektive ermöglicht es, sich tief in ihre Gedanken und Empfindungen hineinzuversetzen.

Als eine Person aus Sonnys Vergangenheit auftaucht - Hagen Bender, der für den Tod von Sonnys Mutter verantwortlich ist, führt dies zu einer emotionalen Belastungsprobe für beide Mädchen. Sonny, die von starken Rachegefühlen angetrieben wird, zieht Lou in ihren Plan mit hinein. Sonny bekommt keinerlei Unterstützung, da ihr Vaters ebenfalls von der Tragödie traumatisiert zu sein scheint.

Die Erzählung ist flüssig, trotz der schweren Themen von Rache, Verlust und emotionaler Isolation. Man kann sich gut in das Gefühlsleben der Protagonistinnen einfühlen. Die Geschichte ist völlig fokussiert auf die Jugendlichen und ihre Emotionen, anstatt auf das Setting oder Nebencharaktere. Dies verleiht dem Buch eine besondere Intensität. Ein Punkt, der mir persönlich nicht so gut gefallen hat, ist das offene Ende des Buches.

"Rattensommer" ist ein Buch, das mir aufgrund seiner realistischen Darstellung der jugendlichen Gefühlswelt, seiner emotionalen Intensität und der Flüssigkeit seiner Erzählung gut gefallen hat. Da es bereits für Leser*innen ab 14 Jahren empfohlen wird, erfordert es eine gewisse emotionale Reife, um sich auf die aufwühlenden Themen einzulassen. Insgesamt ist "Rattensommer" eine fesselnde Lektüre, die einen in die Welt der Protagonistinnen eintauchen lässt und lange nachwirkt.