Rezension

Eine besondere Liebesgeschichte

Ich warte auf dich, jeden Tag -

Ich warte auf dich, jeden Tag
von Christiane Lind

Bewertet mit 5 Sternen

Meine Meinung:

In diesem Buch bewegen wir uns auf zwei Zeitebenen: Zum einen 1999 und zum anderen 1933. 

1999 erleben wir die Geschichte von Erin, deren Ehe gerade beendet wurde, an der sie jedoch nach wie vor festhält. 

Als sie auf dem Dachboden einen Liebesbrief und ein Flugticket nach Deutschland findet, die von ihrem Großvater Alexander sind, fragt sie sich, wer diese Lily ist, die er anscheinend so geliebt hat. Für sie war Alexander zu keinen tieferen Gefühlen fähig, deshalb möchte sie gerne herausfinden, was hinter der Geschichte steckt und macht sich auf nach Deutschland.

Dort taucht sie in eine Geschichte ein, die sich während des Zweiten Weltkrieges ereignet hat. Durch ihre Spurensuche erhalten wir immer wieder Hinweise, die uns dann in die Vergangenheit und direkt zu Lily führen. Sie ist eine erbitterte Gegnerin der Nazis und versucht auf ihre Weise für Gerechtigkeit zu sorgen. Der Kampf steht dabei für sie stets an erster Stelle und sie kann nicht verstehen, wie man bei all den Gräueln einfach wegsehen kann. In dieser Zeit lernt sie Alexander kennen, der so ganz anders aufgewachsen ist, als sie und deshalb auch ihre Sorgen und ihren Kampf nicht nachvollziehen kann. Obwohl beide sehr unterschiedlich sind und denken, verlieben sie sich ineinander. Doch das Schicksal meint es nicht gut und trennt die beiden. 

Ich muss gestehen, dass mich die Liebesgeschichte von Lily und Alexander sehr bewegt hat. Man kann aus jeder Seite herauslesen, wie sehr sich die beiden lieben und doch macht es ihnen die aktuelle Lage schwer, da sie so unterschiedlich denken und handeln. Ich liebe ja tragische Liebesgeschichten und diese hat es wirklich in sich. Sie hat mir wirklich das Herz gebrochen, vor allem, als ich das ganze Ausmaß erkannt habe. Und trotzdem macht genau diese Lovestory das Buch für mich zu etwas Besonderem. Es stellt sich die Frage, ob es nur eine wahre Liebe gibt, ob man für jemanden bestimmt ist oder ob man die Möglichkeit hat, sich mehrmals zu verlieben und den Partner fürs Leben zu finden.

Auch Erin stellt sich in der Gegenwart diese Frage und bekommt durch die Familiengeschichte ihres Großvaters ihre ganz eigenen Antworten auf diese Fragen.

Christiane Lind hat sich aber für ihre Leser noch etwas ganz Besonderes ausgedacht: Jedes Kapitel beginnt mit einem kleinen Rätsel, bei dem man den Titel eines Buches erkennen muss. Genau das ist auch Erins Aufgabe, die sie von ihrer besten Freundin Charlotte bekommt. Die beiden arbeiten in Charlottes Buchhandlung und diese möchte, dass Erin durch die verschiedenen Bücher wieder zu sich selbst findet. Eine sehr schöne Idee und eine beste Freundin, die jede Frau sich nur wünschen kann.  

 

Fazit:

Dieses Buch hat mich wirklich berührt. Es gibt viele Bücher, die über die Gräuel des Zweiten Weltkrieges erzählen, doch diese Geschichte widmet sich zwei Liebenden, der Liebe nicht verboten ist, die aber durch die äußeren Umstände trotzdem nicht einfach ist. Das war für mich mal etwas ganz anderes und macht dieses Buch deshalb für mich zu etwas Besonderem.