Rezension

Eine bewegende Geschichte über die Freundschaft zwei total unterschiedlicher Menschen, die sich gegenseitig unterstützen und Halt geben

Baby & Solo -

Baby & Solo
von Lisabeth Posthuma

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext: 

Seit ‘das große schlimme‘ passierte, ist der 17 jährige Joel von fast allem abgeschottet und steht nicht auf eigenen Beinen. Sein Therapeut verordnet ihm daher, ein Ziel zu finden und es wird beschlossen, dass Joel in einer Videothek Arbeit suchen soll, um den ersten Schritt eines Neuanfanges zu wagen. Dort hat jeder Mitarbeiter einen Decknamen- den Namen einer Filmfigur- und Joel hat die Chance sich selbst neu zu erfinden. Er nennt sich Solo (Han Solo aus Star Wars) und lernt das Mädchen Baby kennen. Es entsteht eine innige Freundschaft, doch Joel‘s Vergangenheit und sein großes Geheimnis holen ihn ein. Denn was passiert, wenn die Person, die ihm am meisten bedeutet, herausfindet was mit ihm nicht in Ordnung war?

Ein großes Dankeschön an den Hanser  Verlag für das kostenlose Rezensionsexemplar. Es war mir eine Freude bei der Leserunde dabei sein zu dürfen und es hat mir total viel spaß gemacht mich mit den anderen austauschen. 

COVER: 

Mir gefällt das Cover sehr. Die Farben passen zueinander, stechen einem sofort ins Auge und auch die beiden Protagonisten Solo und Baby sind als Schatten- Figuren auf dem Cover abgebildet. Ein schlichtes Cover, welches zum Inhalt des Buches passt, und nicht zu viel vorne weg nimmt. 

SCHREIBSTIL: 

Der Schreibstil war recht angenehm, ja sogar fast poetisch würde ich sagen. Beim lesen habe Ich mich total wohl gefühlt und auch die Gedanken und Handlungen des Protagonisten Joel waren immer nachvollziehbar. Irgendwie mochte ich die Erklärungen und weiteren ausführlichen Beschreibungen der Gedanken von Joel (die Geschichte wurde aus 1. Perspektive geschrieben), die ihn gleich sympathischer gemacht haben. Auch die vielen Rückblenden waren immer gut integriert und haben nicht für Verwirrung gesorgt. 

CHARAKTERE: 

Den Protagonisten Joel mochte ich sehr. Er war ein lustiger, sympathischer und mitfühlender Junge, der bereits viel in seinem Leben erlebt hat. Sein größter Wunsch war der Neuanfang und er wollte unbedingt eine Tabula rasa (ein unbeschriebenes Blatt) sein. Ich mochte seine Art und auch wenn er angeblich verrückt war, kam er mir völlig normal vor. Durch die vielen Sachen die er erlebt hat, hatte er mehr Mitgefühl, bessere Ratschläge und konnte sich besser in andere hineinversetzen und ihre Probleme verstehen bzw. damit umgehen. Joel (Solo) ist für mich ein grandioser Protagonist, der auch seine Makel hat und dennoch versucht nicht aufzugeben. 
Die Protagonistin Baby mochte ich auch sehr. Sie war teilweise stur und mochte eigentlich niemanden. Doch Solo und Baby verstehen sich gut und im Laufe des Buches wird ihre Freundschaft immer inniger. Baby war auch eine starke Person, die ihre eigenen Probleme versuchte zu regeln. 
Beide haben sich jeweils geholfen und unterstützt. Sie haben sich zugehört und konnten sich verstehen. Eine platonische Freundschaft, die nicht hätte besser beschrieben sein können. 
Die anderen Charaktere waren auch so unterschiedlich und vielfältig! Einige mochte ich, einige natürlich nicht :) 

HANDLUNG: 

Die Geschichte hat eine ganz andere Richtung genommen, als ich zuerst gedacht habe. Mir gefiel einfach alles. Ich mochte, dass viele unterschiedliche Themen angesprochen wurden und auch wie die Geschichte rund um Joel sich entwickelt hat. 

FAZIT: 

Ein unglaublich bewegendes Buch, was niemanden kalt lassen wird. Ich habe sogar geweint ;) 

Es spricht viele ernste Themen an, beinhaltet viele verschiedene Charaktere und eine besondere Freundschaft, an der man teilhaben möchte. Für mich ein absolutes Muss und jedem nur zu empfehlen. Jedoch ist es nichts für schwache Nerven, weswegen etwas labilere Menschen das Buch eventuell nicht lesen sollten. 

Aber jetzt mal ehrlich: gibt es eigentlich eine Definition von verrückt oder normal?