Rezension

Eine etwas andere Liebesgeschichte

Die Identität - Milan Kundera

Die Identität
von Milan Kundera

Bewertet mit 2 Sternen

Ein glückliches Paar, Chantal und Jean-Marc. Doch eines Tages muss Chantal feststellen, dass sie von Männern nicht mehr beachtet wird. Keiner dreht sich mehr nach ihr um. Sie erzählt es Jean-Marc und er fühlt mit ihr und versucht sie zu trösten. Dann plötzlich erhält sie einen Liebesbrief von einem Unbekannten, der Chantal neue Energie verleiht. obwohl sie keine Ahnung hat, wer er ist. Doch was so positiv beginnt, fängt an sich in einen Alptraum zu verwandeln...

Ein etwas spröde und daher teilweise mühevoll zu lesendes Buch. Es gibt wenig Anschauliches, Beschreibungen von Äußerlichkeiten (Personen, Umgebung) werden eher vernachlässigt. Der Text bezieht sich meist auf die Innenansicht, Gedanken, Gefühle der HauptdarstellerIn. Gegen Ende wird die Geschichte zusehends wirrer und unsinniger, bis sich zuguterletzt alles in einem Happy End auflöst.
In einer Kritik der ZEIT stand Folgendes: "Der Text ermöglicht unsere Gedanken- und Phantasieproduktion, und er fordert sie. Er weist über die bloße Anschauung hinaus, er will Erkenntnis, ist also philosophisch." Ist zum Teil recht treffend. Nachdenkenswerte Abschnitte sind beispielsweise die über Freundschaft oder über den Zwang (?) in unterschiedlichen Bereichen des Lebens die entsprechenden Masken tragen zu müssen.
Alles in Allem: Keine Liebesgeschichte der herkömmlichen Art.