Rezension

Eine Familiengeschichte voller durch Intrigen verursachtes Leid mit historischen Szenen. Perfekt für Fans von Familienepen und historischen Romanen.

Das Haus auf der Blumeninsel - Christiane Lind

Das Haus auf der Blumeninsel
von Christiane Lind

Bewertet mit 4 Sternen

Eigentlich sprechen mich Bücher mit der Aufmachung von Christiane Linds “Das Haus auf der Blumeninsel” nicht wirklich an und ich habe das Buch nur gelesen, da ich bisher immer positiv überrascht von den Werken der Autorin war – so auch dieses Mal.

Christiane Lind ließ in den Roman, der zum Teil auf der Blumensinsel Madeira und zum Teil in Cornwall spielt, ihre eigenen Reiseerfahrungen einfließen, was einem die Orte erscheinen lässt, als wäre man selbst bereits dort gewesen. Linds Art zu beschreiben, versehen mit verschiedenen Infos über die Gegenden lässt die Orte auf den Leser richtig lebendig wirken

Genauso verhält es sich mit den Charakteren. Obwohl der Roman in der dritten Person geschrieben ist, beginnt man schnell, die verschiedenen Personen zu mögen oder aber auch zu hassen und findet heraus, welcher Typ Mensch sich jeweils dahinter verbirgt. In “Das Haus auf der Blumeninsel” gibt es mehrere Protagonisten – nämlich jeweils die Frauen verschiedener Generationen der Familie um die es geht.

Im Endeffekt zeigt die Geschichte drei verschiedene Zeiträume und somit auch Generationen. Die Älteste bezieht sich auf die 1920er Jahre, in denen Amelia, unverheiratet aber schwanger, nach Madeira verfrachtet wird, damit niemand von der Familienschande erfährt. Bereits hier nimmt das Ungeheuerliche seinen Lauf: Amelias Stiefmutter, Lady Norah, plant für ihre leibliche Tochter Bethany etwas, in dem Amelias Tochter eine große Rolle spielen wird. Diese Intrige wirkt sich später in den 1950er Jahren auf Amelias Enkeltochter aus und so wird das Unglück immer weitergegeben.

Mir haben diese historischen Anteile der Geschichte besonders gut gefallen – denn die Szenen die in den 20ern und den 50ern spielen, wurden von der Autorin zeitgemäß wiedergegeben und lassen die Unterschiede vor allem im Vergleich zu den Szenen der Gegenwart, die 2012 spielen, auffallen. 2012 geht es übrigens um Laura, die nach einem Tiefschlag in Sachen Ehe ins Ferienhaus der Familie nach Madeira flüchtet, dort durch Zufall auf Amelias Spuren stößt und beginnt das Rätsel ihrer Familie zu lösen.

Das einzige Manko an dem Buch war für mich, dass man mit den vielen verschiedenen Frauennamen leicht durcheinanderkommt, da außer Amelia keine einen besonders einprägsamen Namen besitzt.

Im Anhang befindet sich übrigens noch ein kurzer Absatz darüber, welche Ereignisse in der Geschichte wirklich stattfanden und außerdem noch ein Blühkalender der Insel Madeira. Für jeden Monat gibt es eine kleine Aufzählung der Blumen, die zu diesem Zeitpunkt bewundert werden können.