Rezension

Eine fesselnde und fein gezeichnete Einleitung in das Finale der Chroniken von Amber.

Die Hand Oberons - Roger Zelazny

Die Hand Oberons
von Roger Zelazny

Als Corwin mit seinem verbündeten Bruder Random und seinem Gefolgsmann Galenon einen Weg sucht um das Unheil der schwarzen Straße zu beenden, finden sie eine bisher unbekannte Karte auf einer Kopie des »Musters«. An genau dieser Stelle weist das »Muster« durch vergossenes Blut eine Beschädigung auf, was den Eindruck nahe legt, dass der junge Mann auf der Karte, Randoms Sohn Martin, in Schwierigkeiten steckt. Während sich Random auf die Suche nach seinem Sohn begibt, kommt Corwin den verworrenen Machenschaften seines Bruders Brand auf die Schliche. Dieser setzt alles daran, das Muster völlig zu zerstören und damit der Existenz von Amber ein Ende zu bereiten. Diesen Plan will Corwin um jeden Preis durchkreuzen.

“Die Hand Oberons” ist der vierte Band aus Roger Zelazny’s High Fantasy Reihe “Die Chroniken von Amber” und eignet sich auch als Einstiegspunkt für neue Leser, denn der Autor webt zu Beginn einen zusammengerafften Rückblick über die Ereignisse aus den ersten drei Bänden mit ein. Für einen besseren Überblick bezüglich der Charaktere und deren Beziehungen zueinander würde ich allerdings empfehlen alle Bände zu lesen.

In diesem Band der Chroniken von Amber stellt Roger Zelazny die Weichen für das nahende Finale. Während sich die Verstrickungen von Allianzen und Zielen der unterschiedlichen Parteien zu entwirren beginnen, macht Corwin als Hauptprotagonist noch einen Schritt in seiner Entwicklung durch und wird mir dabei noch ein Stückchen symphatischer. Der einstweilige Gedächtnisverlust ist längst Geschichte und auch Corwins Drang auf die Besteigung des Throns hat sich nach Erics Tod und die damit einhergehende Auflösung des Bruderzwistes relativiert.

Gemeinsam mit seinen Verbündeten setzt Corwin seine ganze Kraft in die Vereitelung des Planes der gegnerischen Partei, die das Muster vollkommen zerstören will. Besonders spannend fand ich die Irrungen und Wirrungen die sich bezüglich der unterschiedlichen verbündeten Parteien ergeben. Hier hatte Zelazny einige Fallstricke ausgelegt und so einiges erscheint nach Lektüre dieses Bandes in einem ganz anderen Licht.

In “Die Hand Oberons” hat Zelazny wieder sein gutes Händchen für bildhafte Fantasy gepaart mit spannungsreichen Verstrickungen und Verwirrungen bewiesen. Vor allem die imposanten Handlungsorte und die fast schon psychedelisch anmutenden “Höllenritte” haben bei mir einen großen Eindruck hinterlassen. Lediglich die Zusammenfassung der ersten drei Bände sind für Leserinnen und Leser, die die Reihe am Stück lesen, nicht unbedingt erforderlich und ziehen somit die Handlung etwas in die Länge.