Rezension

Eine folgenschwere Verwechslung

Am Rio de la Plata -

Am Rio de la Plata
von Karl May

Bewertet mit 5 Sternen

Der Ich-Erzähler Charlie durchreist Südamerika. Als er bei einem Freund eines Bekannten Empfehlungsschreiben abgeben will, muss er feststellen, dass ihn sein Bekannter betrügen will. Ohne sein Wissen soll Charlie als Bote zwischen Revolutionsparteien fungieren. Dass er außerdem einem der Parteigänger zum Verwechseln ähnlich sieht, ruft sämtliche Revolutionsparteien auf den Plan, die jeder für sich Charlie für ihre Zwecke einspannen oder beseitigen will. Charlie braucht seine ganze Kraft, um den politischen Ränken zu entkommen.

Der erste Teil des zweiteiligen Südamerika-Abenteuers konzentriert sich ganz auf die politischen Verwicklungen und revolutionären Machenschaften. Die weiterführenden Abenteuer werden bereits angedeutet, spielen aber in diesem Kontext keine größere Rolle.

Auch ohne die bekannten Wild-West-Helden legt May mit seiner Südamerika-Geschichte ein großartiges Abenteuer vor, das unversöhnliche Feinde, treue Freunde, Verfolgungen, Befreiungen und spannende Intrigen beinhaltet. Heiko Grauel inszeniert diese Geschichte wieder brillant. Er verleiht den Charakteren unverwechselbare Stimmen, baut gekonnt Spannung auf und lässt auch den Humor nicht zu kurz kommen. Die Kapitel werden von zum südamerikanischen Setting passender Musik eingeleitet, sodass man schon damit an den Schauplatz versetzt wird.

Ein spannender erster Teil, der mit In den Kordilleren fortgesetzt und beendet wird.