Rezension

Eine Frage des Erbes

Die Chroniken von Aebrova - Die Erben der Krone -

Die Chroniken von Aebrova - Die Erben der Krone
von Nicole Knoblauch

Bewertet mit 5 Sternen

Klappentext:

Völlig unerwartet geraten die Geschwister Merrick und Lorraine in die Intri­gen und Ränke­spiele um den Thron von Ebron. Für alle Fans von heroi­schen Fan­tasy­ro­ma­nen a lá George R.R. Mar­tin und David Ed­dings

In der Welt von Æbrova ist die Magie den vier Arkanen Gil­den vor­be­hal­ten. Die Ge­schwis­ter Mer­rick und Lor­raine ber­gen im Auf­trag der Gil­den magi­sche Arte­fakte aus den Rui­nen der sa­gen­um­wo­be­nen Alten. Ihr Leben gerät aus den Fugen, als Mer­rick nach dem Tod ihres Vaters völ­lig über­ra­schend an den Hof des Königs von Ebron be­ru­fen wird, wäh­rend Lor­raine sich einer Gruppe von ille­galen Ma­giern an­schließt, die gegen das Mono­pol der Gil­den auf­be­gehrt. Dabei sto­ßen sie auf Ge­heim­nisse mit weit­reichen­den Fol­gen in­mit­ten einer Welt von Mord, Intri­gen und Magie. Sind die Ge­schwis­ter der Schlüs­sel, um das Schick­sal von Ebron zum Bes­seren zu wen­den? Und was hat es mit Vin­cent, dem mys­teri­ösen Füh­rer der Ille­ga­len auf sich?

 

Rezension:

Nachdem sie als Artefaktsucher unterwegs waren, kehren die er­wachse­nen Stief­ge­schwis­ter Mer­rick und Lor­raine zu ihren Eltern zu­rück, da Mer­riks Vater im Ster­ben liegt. Selbst auf dem Sterbe­bett ve­rwei­gert die­ser sei­nem Sohn, ihm die Iden­ti­tät sei­ner toten Mut­ter mit­zu­tei­len. Auch Lor­raines Mut­ter wei­gert sich be­harr­lich, ihrer Toch­ter etwas über ihren Vater zu er­zäh­len. Als Mer­rik je­doch eine Stelle am Königs­hof an­tritt, scheint sich sein Leben er­heb­lich zu ver­än­dern, wäh­rend seine Schwes­ter die Kon­fron­tation mir den ein­fluss­rei­chen Arka­nen Gil­den ris­kiert.

Nicole Knoblauch legt das Augenmerk in ihrem Fan­tasy-Mehr­teiler stark auf die Ver­wandt­schafts­ver­hält­nisse ihrer bei­den Prota­gonis­ten. Die magi­schen Ele­mente an sich neh­men eher eine tra­gende Ne­ben­rolle ein, klas­sische Fan­tasy-Wesen feh­len ganz. Viel­mehr ste­hen der Macht­an­spruch der Arka­nen Gil­den, die das Mono­pol über jeg­liche Magie für sich be­an­spruchen und damit sogar den König unter Druck set­zen, im Blick­feld. Im Hin­ter­grund ste­hen dabei die rät­sel­haf­ten ‚Alten‘, die in ihren ver­las­senen Tem­peln be­gehrte Relikte ihrer Magie hin­ter­las­sen haben. Zu­sam­men ergibt sich ein Ränke­spiel in unter­schied­lichen Berei­chen, bei denen die Fron­ten kompli­ziert sind. Bis­her bil­den die Ver­hält­nisse am Königs­hof sowie die Magie und die ent­sprechen­den An­sprüche der Gil­den Hand­lungs­stränge, die nur lose mit­ein­ander ver­bun­den schei­nen. Aller­dings gibt es deut­liche An­zeichen, dass bei­des enger mit­ein­ander ver­bun­den ist, als es in die­sem Band er­scheint. All diese Zu­sam­men­hänge im kom­men­den 2. Band wei­ter zu ent­schlüs­seln, ver­spricht sehr interes­sant zu wer­den.

Die Autorin wechselt erzählerisch ständig zwischen den Stiefgeschwis­tern und mehre­ren ande­ren Cha­rak­teren, was es dem Leser er­mög­licht, das Zu­sam­men­set­zen des Puzzles aus wech­seln­den Per­spek­ti­ven zu ver­fol­gen.

 

Fazit:

Der atypische Aufbau dieser Fantasy-Geschichte, die ohne die im Genre ‚üblichen Ver­däch­ti­gen‘ aus­kommt, funktio­niert über­zeu­gend gut.

 

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