Rezension

Eine fremde Welt

Das Porzellanzimmer -

Das Porzellanzimmer
von Sunjeev Sahota

Bewertet mit 3.5 Sternen

Das Buch wird in zwei Zeitebenen erzählt. Ab 1911 erfährt man die Geschichte von Mehar, der Urgroßmutter des Erzählers. Dieser Teil hat mich in eine fremde Welt entführt. Die damaligen Sitten sind für mich als westliche Frau befremdlich und erschütternd. Die sich zart entwickelnde Liebesgeschichte hat mir gefallen. Im zweiten Strang erinnert sich der Erzähler an seine Reise nach Indien zu seinen Onkel. Er will dort seine Drogensucht auskurieren. Da er von der Familie abgelehnt wird, zieht er auf die verlassene Farm. Hier versucht er in die Familiengeheimnisse einzudringen und freundet sich mit der Ärztin und einen Lehrer an.
Das Buch ist anstrengend zu lesen. Die verschiedenen Kapitel springen in der Zeit und aus Sicht verschiedener Personen hin und her ohne dass es einen Hinweis auf Ort und Zeit gibt. Außerdem sind die indischen Namen gewöhnungsbedürftig. Ein Personenregister und ein Glossar über die indischen Begriffe, die im Buch auch nicht erklärt werden, wäre für das Verständnis sehr hilfreich. Leider fehlte mir auch der Zusammenhang zwischen den Schicksalen. Hier werden zwei Geschichten, die nicht allzu viel miteinander zu tun haben, durcheinander erzählt. 
Das Buch gibt einen kleinen Einblick in eine fremde Welt, aber als spannender Generationenroman funktioniert es nicht.