Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Die Tote im Kaffeehaus -

Die Tote im Kaffeehaus
von Beate Maxian

Bewertet mit 5 Sternen

Sarah Pauli, Vollblutjournalistin mit Stil, ist immer auf der Suche nach einer guten Story. Da der Kaffeesieder-Ball in Wien bevorsteht und der „Wiener Bote“, dessen Chefredakteurin sie ist, beschließt sie die Marianne Böhm, Chefin der Kaffeehaudynastie Böhm zu interviewen. Allerdings bei der Konkurrenz im „Café Hawelka“ (obwohl das legendäre Hawelka spielt in einer anderen Liga). Noch bevor der erste Kaffee getrunken ist, fällt die Grande Dame des Wiener Kaffeehauses leblos vom Sessel. Sarah Wiederbelebungsversuche bleiben erfolglos. Zuvor hat sie Sarah noch eine rätselhafte Botschaft anvertraut.

 

Wie es Sarah Eigenart ist, kommt ihr der Tod ihrer Gesprächspartnerin spanisch vor und beginnt im Umfeld der Familie Böhm zu recherchieren. Dabei kommen innerfamiliäre Dissonanzen zum Vorschein. Marianne Böhm hat trotz des fortgeschrittenen Alters die (Geschäfts)Zügel fest in der Hand und verweigert ihrem Sohn alle Modernisierungsversuche. Daneben ist sie eine streitbare Frau, die wenigen Konflikten aus dem Weg. Als dann ein schlecht gehendes Kaffeehaus am Rennweg in Flammen aufgeht, liegt Versicherungsbetrug nahe. Doch was hat der Tod vom alten Dr. Sedlacek damit zu tun? Hat er Selbstmord begangen, weil Marianne zu viel von seinen Nahrungsergänzungsmitteln genommen hat?

 

Neben den Familienzwistigkeiten findet Sarah heraus, dass Marianne Böhm täglich aus dem Kaffeesud liest und erpresst wird. Nur von wem?

 

Meine Meinung:

 

Beate Maxian führt uns wieder gekonnt durch die Wiener Innenstadt und diesmal in eine ehrwürdige Institution: in das Wiener Kaffeehaus. Dass mit der Matriarchin nicht gut Kirschenessen ist, ist dem Leser gleich von Beginn an klar. Nachdem Kaffeesudlesen einen Mord nicht aufklärt, muss Chefinspektor Martin Stein ermitteln.

 

Geschickt legt die Autorin die eine oder andere falsche Spur. An den alten Sedlacek als Täter habe ich nie geglaubt, sondern habe relativ bald einen Verdächtigen im Auge gehabt, der sich dann als Täter entpuppt hat.

 

Interessant finde ich Marianne Böhms Sohn und Schwiegertochter. Die beiden konnten es der Alten niemals recht machen. Schmunzeln musste ich, da sich Schwiegermutter und Schwiegertochter in vielen Dingen sehr ähnlich sind. Da kann einem der Sohn bzw. Ehemann fast leidtun - vom Regen in die Traufe.

 

Fazit:

 

Ein spannender und rätselhafter Krimi, der mit Wiener Charme besticht und einiges über die Kaffeehaustradition erzählt. Gerne gebe ich hier 5 Kaffeebohnen, äh Sterne.