Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Tote Schwaben leben länger -

Tote Schwaben leben länger
von Max Abele

Bewertet mit 4 Sternen

Dieser zweite Fall für Eugen Querlinger hat es in sich: Aus dem beliebten Ausflugsziel Federsee werden zwei Skelette und ein orthopädischer Schuh geborgen. Liegezeit der menschlichen Überreste mehr als dreißig Jahre. Wenig später beginnt eine Mordserie an Obdachlosen. Aber, als dann ein saturierter Unternehmer erschossen wird, ist die Idee vom Obdachlosen-Hasser schnell vom Tisch, denn auch dieses Mordopfer hat ein Tatoo mit einem fünfblättrigen Kleeblatt.

 

Eugen Querlinger und sein Team stehen vor einem Rätsel.

 

Meine Meinung:

 

Wie schon in seinem ersten Fall („Nut tote Schwaben schweigen“) geht Autor Max Abele auf die Eigenarten der Schwaben ein. So kommt deren trockener, oftmals schwarzer Humor sehr gut zur Geltung. Über das Einflechten des schwäbischen Dialekts musste ich häufig lachen. Dass hier ausgiebig geschimpft und geflucht wird, stört nicht, denn man tut es auf schwäbisch.

 

Ebenso darf sich Querlinger zwischendurch an deftigen Speisen laben. Die Seitenblicke in sein Privatleben und die verbalen Scharmützel mit dem Reporter sowie die nervige Familie Weißenbrugger waren mir persönlich fast ein wenig zu viel.

 

Gut gefällt mir die Teamarbeit, die immer wieder Platz für eigene Ermittlungsansätze der einzelnen Teammitglieder bietet. Auch hier darf geschwätzt werden, wie einem der Schnabel gewachsen ist. Und Zeit für den einen oder anderen philosophischen Erguss gibt es auch:

 

„Gegen das Fehlschlagen eines Planes gibt es keinen besseren Trost, als auf der Stelle einen neuen zu machen oder bereitzuhalten.“ (J.-P. Sartre, S. 242)

 

Ein paar Seiten später zitiert Querlinger erneut Jean-Paul Sartre:

 

„Man sollte keine Dummheit zweimal begehen, die Auswahl ist schließlich groß genug.“ (S. 253)

 

Herrlich sind die Namen, die sofort eine Assoziationskette hervorrufen.

 

Fazit:

 

Eine gelungene Fortsetzung, der ich gerne 4 Sterne gebe.