Rezension

Eine gelungene Fortsetzung

Aufmarsch -

Aufmarsch
von Angelika Felenda

Bewertet mit 5 Sternen

In ihrem 4. Band rund um den Münchener Kommissar Sebastian Reitmeyer führt uns in das aufgeheizte München von 1923. Die Inflation steuert unaufhaltsam auf ihren Höhepunkt zu und die Wohnungsnot ist schier unerträglich. Rechte und linke Gruppen liefern sich Straßenschlachten. Die Rechten sprechen den Bewohnern Münchens mit ihrem Widerstand gegen die Besetzung des Rheinlandes und der horrenden Reparationszahlungen an Frankreich aus der Seele und rufen, nach dem Vorbild Mussolinis zum „Marsch auf Berlin“.

 

Doch mitten in diesen politischen Kundgebungen muss sich Sebastian Reitmeyer mit dem Kampf gegen illegales Glücksspiel sowie einem Frauenmord beschäftigen.

Mittendrin sind mit Leni und Rosmirl, zwei kleine Mädchen, die ohne Eltern aufwachsen müssen, und durch die eine oder andere Gaunerei ihr Leben fristen, bis Leni etwas beobachtet hat, das sie ihr junges Leben kostet.

 

Meine Meinung:

 

Die Autorin schafft es, die furchtbare Situation der Menschen in München nach dem Ersten Weltkrieg authentisch darzustellen. Jeder ist sich selbst der Nächste und das Verbrechen blüht. Neben den politischen Ereignissen wie den (gescheiterten) Hitler-Putsch erfahren wir über den täglichen Kleinkrieg zwischen Vermietern und ihren Zwangseinquartierten, von der Hetze auf Juden und der Armut der Bevölkerung.

 

Der Schreibstil ist fesselnd. Ich habe das Buch in einem Zug durchgelesen.

 

Fazit:

 

Die Autorin versteht es, historische Ereignisse fesselnd zu erzählen, daher erhält dieses Buch 5 Sterne.