Rezension

Eine Geschichte, die nachdenklich macht und zu Herzen geht

Der Klang eines neuen Lebens -

Der Klang eines neuen Lebens
von Marion Johanning

Bewertet mit 5 Sternen

Dieses Buch erschien 2023 im Verlag Tinte & Feder und beinhaltet 378 Seiten.

„Ein bewegender Roman über eine junge Frau in den Wirren der Nachkriegszeit, um Geheimnisse, Verlust und ein neues Leben. Von Bestsellerautorin Marion Johanning.“

Im Mai 1945 herrscht in Deutschland endlich Frieden. Die junge Emma von Kall macht sich mit ihrem Akkordeon auf den Weg in ihre zerbombte Heimatstadt Köln. Ihr Mann wird an der Ostfront vermisst, ihr Elternhaus ist beschädigt und geplündert worden und  die Familie gekennzeichnet von den schrecklichen Kriegsjahren. Das Leben geht aber weiter. Emma kämpft mit Tatkraft und Fantasie um Essen, Heizmaterial und Medikamente für die kranke Mutter. Sie wird dabei von Kurt unterstützt, der ein Zimmer in der elterlichen Wohnung gemietet hat. Kurt macht Geschäfte auf dem Schwarzmarkt, erzählt aber nie etwas über sich. Wenn Emma es am wenigsten erwartet, taucht er auf. Sie denkt mehr an ihn als sie sollte. Emma ist schließlich noch verheiratet…

Bei diesem Buch hat mich das Cover schon angesprochen. Ich war sehr neugierig auf diese Geschichte. Außerdem liebe ich die Bücher der Autorin Marion Johanning über alles. Ich war sofort mitten im Geschehen und lernte Emma kennen, die mir von der ersten Seite an sehr sympathisch war. Was für eine Zeit! Der Krieg ist zu Ende und die Menschen hatten kaum zu essen, alles war zerstört und doch haben sie sich irgendwie mit dieser Zeit arrangiert. Was blieb ihnen auch anderes übrig?! Nachdem Emma auf ihren Mann Christian bei ihren Schwiegereltern wartete und vor allem ihre Schwiegermutter ihr das Leben ziemlich schwer machte, beschloss Emma, sich mit ihrem Akkordeon auf den Weg nach Köln zu machen. Zunächst ist sie erschrocken, wie zerbombt hier alles ist. Doch als sie das Haus entdeckte, in dem sie mit ihren Eltern gelebt hat, und sah, dass es wenigstens noch stand, war sie voller Hoffnung. Doch auch ihren Eltern ging es wie vielen anderen Menschen, Vieles war geplündert worden. Doch immerhin waren alle noch am Leben und sie hatten sich. Ihre Eltern hatten ein Zimmer an Kurt untervermietet, der ihr nicht egal war. Was ist nur mit ihm los? Jeder hat sein eigenes Päckchen zu tragen. Als Emma unbedingt Hilfe braucht, ist Kurt für sie da. Und immer spielt ihr Akkordeon und ihre Liebe zur Musik eine Rolle… Ich möchte aber nicht mehr verraten. Ich erlebte eine Geschichte voller Liebe, Leid, Musik, Entbehrungen… Die Autorin hat sich sehr intensiv mit der Nachkriegszeit beschäftigt und so hatte ich das Gefühl, alles wie einen Film vor mir zu sehen. Ich hatte wunderbare Lesemomente, ab und zu flossen auch die Tränen. Man kann es sich heute gar nicht mehr vorstellen und doch gibt es auch in der heutigen Zeit wieder Kriege, die einfach nur traurig und hilflos machen. Ich empfehle dieses Buch sehr gern weiter. Man darf die Zeit des Krieges und danach einfach nicht vergessen. Das hat die Autorin mit diesem Buch auf jeden Fall geschafft. Ich bin schon gespannt, wie es weitergehen wird. Ich habe mit Emma gelacht, geliebt, geweint, gelitten und gehofft. Die Autorin hat die Personen dieses Buches mit viel Liebe zum Detail erschaffen. Mich hat Marion Johanning komplett begeistert, fasziniert und überzeugt. Was für eine wunderbare Geschichte, die mir sehr zu Herzen ging.