Rezension

Eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann!

Geliebt. Getäuscht. Gefunden. - Lidia Czyz

Geliebt. Getäuscht. Gefunden.
von Lidia Czyz

Bewertet mit 4 Sternen

„Vor dem Krieg ein Deutscher. Nach dem Krieg ein Pole. Eine modernee Mosegeschichte.“

Als Einzelkind wächst Jan im Polen der Nachkriegszeit behütet in einer Pastorenfamilie auf. Er ahnt nicht, dass er von seiner deutschen Mutter gegen Ende des Krieges in ein Kinderheim in Gleiwitz gegeben wurde, weil er als kleines Baby die Flucht nicht überlebt hätte. Nach Kriegsende wollten seine Eltern ihn zurückholen, aber Gleiwitz gehörte nicht mehr zu Deutschland. In der Zwischenzeit hatte ein polnisches Pastorenehepaar Jan schließlich in dem Glauben, dass er ein Waisenkind sei, adoptiert.

Immer wieder gibt es in Jans Leben verschiedene Hinweise auf seine Adoption, doch er schiebt jeglichen Verdacht jedes Mal beiseite. …bis er im Erwachsenenalter endlich bereit ist, sich der Wahrheit zustellen.

Einfühlsam nimmt die Autorin den Leser mit auf eine Reise durch Jans Leben und erzählt seine Geschichte in Episoden aus seiner Kindheit und Jugend sowie aus dem Erwachsenenalter bis hin zum heutigen Tag. Gottes Wirken zieht sich wie ein roter Faden durch Jans Leben.

Nebenbei erfährt man auch viel über die politische und gesellschaftliche Lage im Polen der Nachkriegszeit sowie über das Verhältnis zwischen den Nachbarländern Polen und Deutschland. Durch diese Hintergründe wird verständlich, weshalb Adoptionen so oft verschwiegen wurden, insbesondere Adoptionen deutscher Kinder.

Es ist tatsächlich eine Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann!