Rezension

Eine Gesellschaft der Schönheit

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Dieses Buch hatte ich jetzt eine ganze Weile auf dem Schirm, rang aber immer wieder mit mir, da es doch reichlich Kritik zum Buch gab. Schließlich siegte aber die Neugier und das Buch wanderte in meine Hand.

Der Einstieg war locker, zumal die Kurzbeschreibung schon einen sehr guten Überblick schaffte. Tally, unsere Hauptcharakterin, war mir dabei so sympathisch, wie sie eben konnte. Sie vertrat die Ansicht, die ihr seit ihrer Jugend eingepflanzt wurde und freute sich somit auf die Operationen, die sie mit 16 bekommen sollte. Ich sah dies etwas anders und ging demnach etwas misstrauischer an all dies heran.

Dies bleib auch im weiteren Verlauf des Buches so und zahlte sich für mich regelrecht aus. Denn je weiter Tally hinter die Kulissen ihrer Stadt sehen konnte, desto mehr sah sie die Falschheit in alle dem und ließ bei mir nur die Meldung „Ich hab es doch gewusst“ im Kopf aufblinken.

Trotz aller Kritiken zum Thema Schönheit und den damit verbundenen Operationen, fand ich es sehr interessant einmal darüber nachzudenken, wie eine Welt aussehe, in der es zumindest keinen äußerlichen Neid mehr geben würde, da alle dasselbe Profil hätten. Hätte ich es gemacht? Würde sich diese Verwandlung nur auf das Äußere beziehen, hätte ich noch einmal darüber nachgedacht, da aber auch eine Veränderung des Charakters erfolgt, ist dies für mich absolut keine Option. Um so spannender war es zu erleben, wie sich die Bürger der verschiedenen Stadtteile mit diesen auseinandersetzten. Schade war dabei, das Ugly´s wirklich nur das negative an sich sahen und nicht eine Stelle an sich gut fanden. Aber sie wussten es ja nicht besser. 

Ebenso interessant fand ich den Aufbau, wie Kinder in dieser Welt aufwuchsen. Wären wir es gewohnt sind bei unseren Eltern aufzuwachsen, gehen Kinder im Buch in ein Heim, welches in Uglyville liegt und somit die „Hässlichen“ beherbergt. Nur in den Ferien dürfen sie ihre hübschen Eltern sehen und in deren Wohngebiet leben. 

Die wohl größte Überraschung erlebte ich, als sich zeigte, wann das Buch spielt. Kurz zusammengefasst, es ist nach unserer Zeit und ich bin gespannt, ob in den darauf folgenden Bänden erzählt wird, wie sich die uns bekannte Welt, zu der im Buch entwickeln konnte. 

Meine größte Kritik bekommt daher nicht die gesellschaftliche Gestaltung, sondern die benutzten Namen, die an Einfallslosigkeit nicht zu überbieten waren. Uglyville, New Prettytown, Tally Youngblood usw. , waren nicht gerade nach meinem Geschmack, da sie so ungewollt gewollt klangen. Dies ist allerdings meine einzige Kritik, da ich mich sonst im Buch sehr gut zurechtfand und auch den Schreibstil als sehr angenehm empfand. 

 

Mein Fazit

 

Diese Dystopie, hätte in der heutigen Zeit wohl mehr Anklang gefunden, da der Status des Aussehens immer mehr an Bedeutung gewinnt und selbst junge Leute schon über Operationen nachdenken. Da sich das Buch dagegen ausspricht, ist es eine tolle Reihe für junge Leute, da sie zeigt, dass jeder Mensch auf seine Art und Weise schön ist. Ich selbst, freue mich auf die weiteren Bände und bin gespannt, welche Abenteuer Tally und ihre Freunde noch erleben werden.