Rezension

Interessante Grundidee leider schlecht umgesetzt

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht - Scott Westerfeld

Ugly - Verlier nicht dein Gesicht
von Scott Westerfeld

Bewertet mit 2.5 Sternen

Selbst die Welt der Schönen, Reichen und Beliebten ist vielleicht von außen betrachtet perfekt, doch wenn man in dieser Welt steckt, sieht es mit Sicherheit ganz anders aus. Unter anderem habe ich mich aus diesem Grund dafür entschieden, das Buch zu lesen. Warum sollte sich Tally gegen die OP entscheiden, wenn doch all ihre Probleme gelöst werden? Nach der OP wird man anerkannt und ist unter den Menschen, die genau das Gleiche wollen, wie man selbst. Spaß haben und das Leben genießen.

 

Hier wird das scheinbar perfekte Leben geschildert, dass sich viele Menschen wünschen. Welchen Grund sollte es also geben, dieses Leben abzulehnen?

Der andere Grund, warum ich mich für das Buch interessiert habe war folgender Gedanke: "Wie kann man nur so bekloppt sein und eine Schönheits-OP über sich ergehen lassen, nur um danach perfekt zu sein?".

 

Der erste Band der "Ugly"- Reihe hat mir sehr gut gefallen. Der versprochene Eindruck, den ich von dem Buch hatte, dass es um etwas "tiefgründigeres" geht hatte sich fast gehalten. Es wurden wichtige Fragen angeschnitten wie: Was ist mehr wert im Leben? Der perfekte Körper oder ein eigener Charakter? Wo bzw. wie möchte man eher leben? In einer Stadt in der alles über Technik läuft und man deshalb nicht mehr arbeiten muss, oder in der Natur, in der alles "echt" ist und man etwas zu tun hat.

 

Mir hat der Schreibstil der Geschichte gut gefallen. Auch die Charaktere waren gut dargestellt. Keiner war, wie der andere und jeder hatte sein eigenes Charaktermerkmal. Tally war ihre Hin- und Hergerissenheit wirklich anzumerken. An manchen Stellen tat sie mir echt leid.

 

Was mich an dem Buch gestört hat, war dass es einfach nicht aufhört. Inzwischen gibt es vier Teile und ich habe den Eindruck, dass einer, wie der andere ist. Im ersten Band wird das Thema "Anpassung" eigentlich von allen Seiten beleuchtet. In den weiteren Bänden, wie "Pretty - Erkenne dein wahres Gesicht" oder "Special - Zeige dein Gesicht" (oder so ähnlich) wird die Geschichte nur unnötig in die Länge gezogen. In dem vierten Band wird wieder ein völlig neuer Charakter - Aya - eingebracht, die sich in der veränderten Welt zurechtfinden muss.

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass ich die Bücherreihe nur empfehlen kann, wenn man bereit ist, sie jederzeit abzubrechen, wenn sie einem zu lang geht. (Ich hatte damit meine Probleme und habe den vierten Band immer noch ungelesen bei mir zu Hause herumstehen).