Rezension

Eine großartige Biographie über einen bemerkenswerten Kaiser

Karl IV. -

Karl IV.
von Pierre Monnet

Bewertet mit 5 Sternen

Am 14.05.1316 wurde er als „Wenzel“ in Prag geboren. Später wurde aus Wenzel dann Karl. Der schrieb die „Goldene Bulle“ und gilt bis heute als wichtigste Persönlichkeit des späten Mittelalters. Die bekannte Karlsuniversiät wurde auf sein Bestreben hin gegründet und in Prag gibt es etliche weitere Stätten, die auf ihn und sein Wirken hinweisen. Die Rede ist von Kaiser Karl IV. und dessen umfassende Biographie aus der Feder von Pierre Monnet.

 

Es ist immer wieder ein besonderes Erlebnis, in die Vergangenheit einzutauchen. Mit einem Buch. Aber auch nur dann, wenn es abwechslungsreich und kurzweilig geschrieben ist. Und zudem ist wichtig, dass der Autor sich auskennt mit dem, worüber er schreibt. Gute Recherche ist also notwendig.

 

Kaiser Karl IV. gründete neben der altehrwürdigen Universität auch die Prager Neustadt. Zudem war er ein guter Diplomat, von dem sich heutige Politiker mehr als eine Scheibe abschneiden könnten. Nicht alleine durch kluges Agieren bei der Heiratspolitik, sondern ebenfalls verstand er es, sein Gegenüber mit Argumenten zu überzeugen. Ein Satz blieb in meinem Gedächtnis, da er so recht auch auf die heutige Situation der EU zu übertragen ist. Es ist ein Zitat aus der „Goldenen Bulle“:

 

„Jedes Reich, das in sich selbst gespalten ist, wird veröden.“

 

Das Buch wurde in gehobener Sprache geschrieben und übersetzt. Das Lesen sollte also konzentriert und ohne Ablenkung erfolgen. Im Anhang gibt es weitere interessante Fakten, die das Bild der damaligen Zeit abrunden:

 

- eine Stammtafel der Luxemburger

- Karten, die das Europa zur Zeit Karls des IV. zeigen sowie Prag um 1400

- Chronologische Aufzählung der Reisen und Aufenthalte des Kaisers

- Anmerkungen zu den Noten im Text

sowie ein Personen- und Ortsregister.

 

Ein empfehlenswertes Werk über eine große Persönlichkeit. Zumal hier auch geschildert wird, auf welche Weise mit seinem Andenken umgegangen wurde und wird. Der Zuspruch schwankte nämlich im Laufe der Jahrhunderte. Aber das scheint bei vielen Berühmtheiten der Fall zu sein.