Rezension

Eine hervorragende Ergänzung der Götterkriege

Die Götterkriege 05. Der Inquisitor von Askir - Richard Schwartz

Die Götterkriege 05. Der Inquisitor von Askir
von Richard Schwartz

Bewertet mit 5 Sternen

Nachdem der Leser in Die Festung der Titanen Havald begleitet hat und endlich einige Dinge aufgeklärt wurden und alle Zeichen auf Finale deuten, hat Richard Schwartz zunächst einen Einzelband herausgebracht, bevor er das langerwartete Finale dieser hervorragenden Fantasy-Reihe schreibt. Anfangs war ich nicht so begeistert, wollte ich doch wissen, wie es mit Havald weitergeht. Daher habe ich das Buch für meine Verhältnisse sehr lange liegen lassen. Doch die Begeisterung kam sehr schnell. In diesem Buch schildert Schwartz Gegebenheiten, die sich in Askir parallel zum Finale von Die Festung der Titanen zugetragen haben und die Hauptperson ist der Dieb Wiesel. Sofort war ich wieder in der Handlung und sofort begann es spannend zu werden, denn Wiesel gerät unbeabsichtigt in die Quere der Machenschaften eines mächtigen Maestros und Seelenreiters und die Situation ist hoffnungslos, doch es wäre nicht Wiesel, wenn er sich nicht irgendwie aus daraus retten kann. Am Ende (vielmehr am Anfang des Buches) muss er den Mord an seiner Geliebten Refala aufklären und kann dabei auf die Hilfe von bekannten Charakteren zurückgreifen: Desina, Orikes, Asela und Stofisk, der hier wieder eine Paraderolle einnimmt. Neu hinzugekommen ist die Inquisitorin Kyra, doch auch diese Figur wird schnell sympathisch und gehört dazu.
Auch, wenn hier die Aufklärung des Mordes im Vordergrund steht, ist der gesuchte Mörder wahrhaft bedeutend und die Handlungen ziehen weite Kreise, so dass dieses  Buch nicht lediglich eine Art Krimi ist, sondern tatsächlich die Handlung des Zyklus’ vorantreibt. Was mir aber besonders gefallen hat, sind die geschickt eingewobenen Zusammenfassungen. So unterhalten sich die Charaktere über das, was bisher über die Eule Erinstor bekannt ist und auch über die Familienverhältnisse zwischen Desina, Askannon, Asela, Balthasar, Elsine und Serafine. All dies war mir nicht mehr en detail im Gedächtnis, doch dieses Buch hat es wirklich sehr gut in Erinnerung bringen können. Eigentlich ist Zusammenfassung das falsche Wort. Richard Schwartz nimmt eigentlich eher alte Fäden auf, lässt diese kurz in den Worten seiner Figuren erklären und strickt damit die Gesamthandlung weiter. Zwar hätte ich mir gewünscht so manche Familienzusammenführung ausführlicher (oder überhaupt) zu erleben, aber ich habe die Hoffnung, dass dies im nächsten regulären Götterkriege Band geschildert wird.
Lange Zeit hat kein Buch es mehr geschafft mich wirklich mitzureißen, aber bei diesem Buch war ich sofort voll dabei und wollte es am liebsten gar nicht mehr aus der Hand legen. Es ist zwar nicht überspannend, aber einfach so gut geschrieben und so unheimlich atmosphärisch, dass ich voll in der Welt von Askir aufgehen konnte und am liebsten noch weiter gelesen hätte. Dieses Buch ist einfach eine sehr runde Sache. Zudem muss ich feststellen, dass ich bei vielen anderen Reihen mir Details nicht so gut merken kann, wie bei dieser Reihe, denn hier konnte und kann man miträtseln und war stets im Geschehen so mit dabei, dass sehr viel einfach präsent ist und so war das Buch aufzuschlagen fast wie nach Hause kommen.

Fazit: Der Inquisitor von Askir ist eine wirklich runde Sache. Spannende, für den Zyklus bedeutende Handlung, atmosphärisch und gut geschrieben. So viel Spaß beim Lesen hatte ich schon lange nicht mehr. Dieses Buch hat mir nicht nur (noch mehr) Vorfreude auf die noch kommenden Bände der Götterkriege gemacht, sondern auch den Wunsch geweckt, alles noch einmal zu lesen – wenn denn alle Bücher erschienen sind.
Dieses Buch gehört zu einer Reihe und daher ist es unbedingt empfehlenswert, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen. Aber die Reihe ist wirklich sehr gut und zudem von einem deutschen Autoren, daher sollten die vielen Bände nicht abschreckend sein: Es lohnt sich die Reihe zu lesen!