Rezension

Eine inspirierende Mutter-Tochter-Reise

Let's go Himalaya! - Katja Linke

Let's go Himalaya!
von Katja Linke

Bewertet mit 5 Sternen

„Junge Menschen müssen raus in die Welt!“ – so lautet die Reaktion von einer Verwandten Katja Linkes auf ihre Idee mit ihrer jüngsten Tochter Julia einen Monat durch Tibet, Richtung Himalaya und zum Basislager des Mount Everst zu reisen. Katja will raus aus dem Alltag „ihr Shangri-La“ finden und Julia möchte einen Stein aus Omas Garten ins Basislager bringen. Auf ihrer Reise bemerken sie schnell das Papier geduldig ist und nicht immer alles läuft wie man sich das im Vorfeld vorgestellt hatte. Dennoch halten beide an ihren Zielen fest und bestreiten diese Mutter-Tochter-Reise mit gemeinsamen Kräften.

Schon mit den ersten paaren Zeilen war mein Reisefieber wieder da und mein Fernweh geweckt und mir nichts dir nichts war ich Hals über Kopf mit auf dem Weg zum höchsten Berg der Welt. Die Autorin schafft es wunderbar eigene Erfahrungen mit Sachinformationen und Erzählungen zu verknüpfen. Das hat das Lesen wunderbar abwechslungsreich gemacht und war an keiner Stelle langweilig. Da ich selbst von Tibet und seiner Kultur fasziniert und daran interessiert bin war dieses Buch ein absoluter Hauptgewinn und ich habe einiges lernen können. Die Erlebnisse der beiden werden unglaublich nah und gefühlvoll erzählt. Ich hatte das Gefühl daneben zu stehen und durch Julias und Katjas Augen zu blicken. Besonders Julias kindliche Neugier und Unbefangenheit haben mich immer wieder beeindruckt und mich wünschen lassen, dass ich mir diese gerne wieder ins eigene Leben holen würde. Julia unterstreicht ihre Gedanken in ab und zu eingefügten Ausschnitten aus ihrem Tagebuch, welches ich immer wieder schön fand zu lesen. Es wird deutlich wie viel Aufwand und Planung in einer solch großen Reise steckt und auch welcher Zusammenhalt hier zwischen Mutter und Tochter gefragt ist. Ich finde aber man hat schön gesehen, wie beide über sich hinausgewachsen sind egal vor welche Schwierigkeiten sie die Reise auch gestellt hat und auch in der Beziehung zueinander große Schritte gemacht haben. Die Schilderungen der Begegnungen die die beiden auf ihrem langen und teilweise auch sehr beschwerlichen Weg nach oben hatten, haben mich tief beeindruckt. Ich konnte daraus auch einiges an Inspiration und Impulsen für mich mitnehmen (Was bedeutet Freiheit für dich? Welche Farben hat der Himmel? Achtsamkeit mit sich selbst und seiner Umwelt) und vieles klingt in mir noch nach, wie der Ton einer Klangschale. Viele der Erlebnisse haben mir auch eine Gänsehaut bereitet und tief beeindruckt.

Ich bin sehr dankbar, dass ich die beiden auf dieser Reise begleiten durfte. Ich habe einiges gelernt – über Tibet und die politische Situation dort, die Unterschiede zwischen derer und unserer Kultur, über das Reisen und auch einiges über mich selbst. Eine wunderbares Mutter-Tochter-Abenteuer mit wichtigen Impulsen und Anstößen. Eine klare Empfehlung aus reinstem Herzen!