Rezension

Eine interessante Reise quer durch Europa von zwei Schwestern auf der Suche nach Neuanfängen, tollen Erfahrungen und der grossen Liebe

Zug um Zug zu dir -

Zug um Zug zu dir
von Nadine Gerber

Bewertet mit 4 Sternen

Als ich die Leserunde zu diesem Buch entdeckte, musste ich mich einfach bewerben - denn der Klappentext versprach neben einer tollen Liebesgeschichte auch ganz viele Reisen quer durch Europa. Der Zufall wollte es, dass ich - genau wie Nora und Ennia in den ersten Kapiteln des Romans - mit dem Nachtzug von Zürich nach Wien reiste. Doch im Gegensatz zu den Schwestern blieb ich ein paar Tage in Wien und kehrte dann zurück, während sie die Reise weiter fortsetzten. Trotzdem fand ich die Parallelen zwischen diesem Roman und meiner eigenen Reise super spannend, und ich wusste, ich hatte mein Buch für den Städtetrip nach Wien gefunden. ;) Dieses Buch durfte ich im Rahmen einer Leserunde auf Lovelybooks lesen.

Darum geht's in »Zug um Zug zu dir«:

»Nora ist Moderedaktorin, Kunstfan und ewiger Single. Gemeinsam mit ihrer Schwester Ennia, die eine schmerzhafte Trennung hinter sich hat, macht sie sich auf, Europa zu entdecken - und dabei die grosse Liebe zu finden. Der Plan: drei Monate, zehn Städte, jede Menge Dates - das alles mit dem Zug.

Schon während der Fahrt von Zürich nach Wien treffen die beiden Frauen auf Andy. Mit seinen Taschenspielertricks und seinem Charme zaubert er sich auf Anhieb in Noras Herz. Doch als sie am Bahnhof ankommen und er die Flucht ergreift, wird ihr klar: Andy ist nicht der, der er vorgibt zu sein. Was hat der geheimnisvolle Engländer zu verbergen?«

Original-Klappentext

 

Meine Meinung:

Der Einstieg ins Buch gelang mir gut. Schon auf den ersten Seiten lernen wir die beiden Schwestern Nora und Ennia gut kennen, und dank des angenehmen Schreibstils war ich bald mitten in der Geschichte drin. Das Buch liess sich bis zum Schluss locker und flüssig lesen, was ich als grosses Plus empfand. Die Geschichte wird hauptsächlich aus Noras Perspektive erzählt, einige Kapitel werden aus Andys Sicht geschildert.

Nora und Ennia, die beiden Protagonistinnen, wurden authentisch dargestellt und waren mir von Beginn an sympathisch. Obwohl die beiden sich charakterlich sehr unterscheiden, wird schnell deutlich, wie viel sie einander bedeuten und wie sehr sie sich gegenseitig unterstützen. So steht z.B. Nora Ennia sehr zur Seite, als sie von Liebeskummer geplagt wird, und schlägt ihr diese aussergewöhnliche Reise durch zehn Städte in Europa vor, um sich abzulenken und wieder nach vorne zu schauen. Wie in jeder Beziehung zwischen Geschwistern, kriselt es auch manchmal zwischen Nora und Ennia, und es gibt Meinungsverschiedenheiten oder sogar Streit zwischen ihnen.

Im Verlaufe des Romans lernen wir mit Nora und Ennia zusammen viele verschiedene Figuren kennen, grösstenteils machen sie die Bekanntschaft von Männern in unterschiedlichen Städten. Von ihnen spielt natürlich Andy die grösste Rolle - seine und die Wege der Schwestern scheinen sich immer wieder wie durch Zufall zu kreuzen. Anfangs konnte ich ihn nicht so richtig einschätzen, was ihn ziemlich geheimnisvoll machte. Doch mit der Zeit lernte nicht nur Nora, sondern auch wir Leser*innen Andy immer besser kennen.

Im Fokus des Romans stehen die Liebesgeschichten, die Nora und Ennia in den Städten Europas erleben. Teilweise sind es nur nette Gespräche, teilweise ein paar schöne Stunden oder Tage - und vielleicht ist auch die grosse Liebe für die Schwestern dabei, da möchte ich nicht zu viel verraten. Obwohl Nora und Ennia ihre Freiheiten sehr geniessen und jeden Moment voll auskosten - was mir sehr gut gefallen hat -, ging es mir manchmal ein bisschen zu schnell. Das ist jedoch mein persönlicher Geschmack.

Neben der Liebe und der Beziehung zwischen den Schwestern spielen auch die Reisen in verschiedene Städte Europas eine wichtige Rolle. Gemeinsam mit den Schwestern reisen wir Leser*innen an bekannte und weniger bekannte Schauplätze und Sehenswürdigkeiten. Am einen oder anderen Ort war ich selbst schon, was natürlich immer ein toller Moment für mich war. Daneben geht es auch um die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit. So geben sich Nora und Ennia z.B. Mühe, besonders nachhaltig zu reisen, aber es werden auch gesellschaftliche Diskussionen und Kunst zum Thema angesprochen. So entsteht eine interessante Geschichte, die mich zwar nicht vollkommen packen konnte, aber gut unterhalten hat.

 

Fazit:

»Zug um Zug zu dir« ist eine interessante Reise quer durch Europa, die ich insbesondere Leser*innen empfehle, die sich für Städtetrips, Liebesgeschichten und die Themen Klimawandel und Nachhaltigkeit begeistern. Dieser Roman durfte mich auf meiner Reise nach Wien begleiten und konnte mich gut unterhalten, dafür gibt es verdiente vier Sterne.