Rezension

Eine interessante und durchaus emotionale Erzählung

Nur einen Horizont entfernt - Lori Nelson Spielman

Nur einen Horizont entfernt
von Lori Nelson Spielman

Bewertet mit 3.5 Sternen

"Nur einen Horizont entfernt" erzählt die Geschichte von Hannah, einer Fernsehmoderatorin, die seit Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter hatte und nicht im Guten mit ihr auseinander gegangen ist. Hannah lebt ihr eigenes Leben und ist die meiste Zeit recht zufrieden und glücklich damit, trotz einiger Makel. Doch die Situation verändert sich, nachdem sie einen 'Versöhnungsstein' - einen Stein, der symbolisiert, dass der Sender Reue empfindet und um Vergebung bittet - erhält und selbst einen verschicken soll.

Das Thema 'Vergebung' spielt in diesem Buch eine große Rolle. Der Ansatz ist, dass man immer die Wahrheit sagen sollte, egal wann und ungeachtet dessen, ob es eine große, klaffende Wunde aufreißen könnte, da es ähnlich wie ein Gewitter die Luft reinigen würde. Über dieses Konzept ließe sich vermutlich debattieren; natürlich sollten Beziehungen jeder Art nicht auf Lügen aufgebaut werden und es kann definitiv zur Besserung eines Verhältnisses führen, wenn alles offen gelegt und nicht mehr gelogen wird, aber ob es das wert ist, wenn man jemandem (unnötig?) weh tun muss ist die andere Frage. Trotz meiner kleinen Zweifel hat mir die Umsetzung in "Nur einen Horizont entfernt" ziemlich gefallen, vor allem da betont wurde, dass es nie darum ging, die Vorkommnisse zu vergessen. Das war, gerade in Bezug auf spätere Ereignisse, für mich wichtig.

Es gab einige sehr emotionale Szenen, sowohl im positiven als auch im negativen Sinn, und die Charaktere müssen einige Rückschläge einstecken. Ich mochte, dass gerade Hannah, die ein paar bittere Wahrheiten erkennen musste, an ihrem Kummer gewachsen ist. Sie hat sich im Laufe der Handlung sehr weiter entwickelt und ihrem Leben eine neue, bessere Richtung gegeben. Die Geschichte an sich war gut aufgebaut, wenn auch zwischendurch bezüglich einiger Entwicklungen vorhersehbar.

Obwohl ich nicht vollständig davon überzeugt war, wie schließlich alle Handlungsstränge zusammen gelaufen sind, hat mir das Ende an sich gefallen. Es ist schön, passt gut zur Geschichte und verdeutlicht auf jeden Fall, wie sehr die Figuren sich verändert und weiterentwickelt haben. Zwar werden nicht alle Fragen hundertprozentig beantwortet, aber das scheint so gewollt zu sein und man kann sich durchaus damit zufrieden geben.

Von mir gibt es 3,5/5 Sternen für eine gut durchdachte, interessante und durchaus emotionale Erzählung, die gut mit dem Konzept von 'Vergebung' umgegangen ist, für mich allerdings etwas vorhersehbar war.