Rezension

Eine mitreißende Familiengeschichte.

Ein einfaches Leben - Min Jin Lee

Ein einfaches Leben
von Min Jin Lee

Es geht um das Leben einer koreanischen Familie in Japan. Die Geschichte beginnt 1910 in Korea und erzählt von Sunja und ihrer Familie. Sunja ist das einzige Kind ihrer Eltern, die in Korea ein kleines Logierhaus führen und ihrem Kind sehr viel Liebe mitgeben. Sunja arbeitet hilft im elterlichen Logierhaus und wird irgendwann schwanger, was zur damaligen Zeit als unverheiratete Frau nicht einfach war. Sie wandert nach Japan aus, bekommt dort ihren zweiten Sohn und führt ein arbeitsreiches Leben, um ihren Söhnen ein gutes Leben zu ermöglichen. Dies ist nicht leicht! Zur materiellen Not kommt hinzu, dass koreanische Einwanderer nicht einfach anerkannte Mitglieder der japanischen Gesellschaft werden konnten und es ein hartes Leben war. Die Kriegszeit kam mit großen Entbehrungen hinzu. Das Buch beschreibt die Familien- und Zeitgeschichte von 1910 bis 1989. Bislang war ich mir gar nicht so sehr darüber bewusst, wie schwer es für Koreaner war, in Japan Fuß zu fassen. Diese Zeit und dieses Thema einmal anhand eines Romans beleuchtet zu sehen, hat viel erklärt. Die Autorin erzählt auf mitreißende Art von Sunja und dem Schicksal ihrer zwei Söhne Noa und Mozasu und es fällt schwer das Buch zwischendurch aus der Hand zu legen.