Rezension

Eine moderne Piratengeschichte

Die Welt nach der Flut - Kassandra Montag

Die Welt nach der Flut
von Kassandra Montag

Bewertet mit 4 Sternen

Cover

 

Das Cover passt zum Buch, haut mich jetzt aber nicht wirklich um. Ich finde es weder besonders auffällig noch sehr schön, aber mit denen im Wasser schwimmenden Buchstaben passt es auf jeden Fall zum Thema.

Inhalt

 

Es ist wenige Tage her, dass die Flut Nebraska überspült hat. Myra ist hochschwanger mit ihrem zweiten Kind, als ihr Mann Jacob die 5 Jahre alte Tochter Row in ein Motorboot zu einem fremden Mann zerrt und mit ihr verschwindet.

 

In der Anfangszeit der Flut lebt Myra dann mit ihrem Großvater und dem neugeborenen Baby auf einem Boot, das ihr Großvater gebaut hat, aber dieser stirbt unerwartet und fortan ist Myra mit der kleinen Pearl auf sich alleine gestellt. Sechs Jahre lang sucht sie weiterhin nach Pearls Schwester Row und als sie die Hoffnung schließlich aufgibt erhält sie den Hinweis, dass Row von Piraten gefangen gehalten wird. Sie soll auf der Insel Valley sein und sobald sie alt genug ist, wird sie auf einem der Brutschiffe der Piraten leben. Hier leben Frauen im gebärfähigen Alter, sie sind dazu verpflichtet nach Möglichkeit jährlich ein Baby zu bekommen. Daraufhin beschließt Myra nach Valley zu segeln, aber die Reise dorthin ist gefährlich.

 

Als ihr eigenes Boot kentert, auf dem sie inzwischen mit dem Schiffbrüchigen Daniel und ihrer Tochter lebt, werden sie von Kapitän Abran und seiner Crew gerettet. Sie werden eingeladen, auf dessen Schiff zu leben und sich gemeinsam mit ihnen Land zu suchen um eine neue Kolonie aufzubauen. Myra stimmt zu und versucht Abran zu überzeugen, nach Valley zu segeln, den wahren Grund warum sie dorthin möchte verschweigt sie ihm und belügt ihn stattdessen um Row zu retten.

 

Meine Meinung

 

Die Geschichte wird komplett aus Myras Sicht in der ersten Person erzählt. Es beginnt mit Myra und Pearl, die gemeinsam auf ihrem Boot reisen, in Rückblenden wird immer wieder erzählt, wie Myra die Flut erlebt hat, wie sie davor gelebt hat und wie sie es geschafft hat mit der kleinen Pearl zu überleben. Das alles wird sehr abenteuerlich und detailliert erklärt. Hierbei wird der Kontrast zu der modernen Welt von damals und dem einfachen und harten Leben von jetzt sehr deutlich und gut dargestellt.

 

Den Aufbau des Buches finde ich sehr gut und auch, dass alles von Myras Sicht aus erzählt wird, finde ich gut gewählt. Denn im Großen und Ganzen geht es darum, was eine Mutter bereit ist zu tun, um ihr Kind zu beschützen und ein verloren geglaubtes Kind wiederzufinden. Dadurch, dass die Hauptprotagonistin alles erzählt, lernt man ihr Gefühlschaos und ihre Gewissensbisse den anderen gegenüber ganz genau kennen. Dabei schwankt die Geschichte zwischen Abenteuerroman und dramatischer Erzählung, aber auch die Eine oder Andere Liebesgeschichte gibt es. Daher ist es sehr abwechslungsreich. Durch die vielen Abenteuer, die Myra und die anderen Protagonisten erleben baut sich auch immer wieder Spannung auf und vor allem zum Ende hin wird es dann sehr aufregend.

 

Fazit

 

"Die Welt nach der Flut" ist auf jeden Fall ein Buch, das nachwirkt, denn wer weiß, ob so etwas nicht wirklich mal passieren könnte. Noch ist es interessant solche Bücher zu lesen, aber umso größer das Ausmaß des Klimawandels wird, umso mehr Bücher wird es darüber geben. Ob alles so authentisch ist, kann ich nicht genau sagen, dazu fehlt mir das Fachwissen. Ich bin mir nicht sicher, ob das Meer nach einer solchen Flut durch die vielen Atomkraftwerke und andere umweltschädlichen Substanzen nicht verseucht wäre, denn schließlich wird nahezu die ganze Welt überflutet. Aber davon mal abgesehen hat mich dieses Buch sehr gut unterhalten. Da es ein paar Genres vereint ist es abwechslungsreich und es ist auch sehr schön geschrieben. Ich empfehle es sehr gerne weiter.