Rezension

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Eine nette Geschichte

Wir sehen uns beim Happy End - Charlotte Lucas

Wir sehen uns beim Happy End
von Charlotte Lucas

Bewertet mit 4 Sternen

„Wir sehen uns beim Happy End“ von Charlotte Lucas ist die Geschichte von Ella, der vollkommen naiv-romantisch veranlagten Hauptdarstellerin des Romans. Dank der Erziehung ihrer Mutter schreibt Ella seit Kindheitstagen an die Enden von Geschichten so um, dass sich schließlich alles zu einem Happy End wendet. Sie betreibt sehr erfolgreich den Internet-Blog „Happy Endings“, über den sie traurige Enden von Filmen und Büchern zu einem Happy End umschreibt. Und auch in ihrem täglichen Leben dreht sie sich die Wirklichkeit so zurecht, dass sich aus ihrem Blickwinkeln betrachtet stets alles zum Besten wendet.

In ihrer Naivität will Ella die Warnung ihrer besten Freundin nicht hören, die ihr davon abrät, ihre gemeinsame Selbstständigkeit und auch ihr ganzes Leben einem Mann zuliebe aufzugeben. Ella richtet ihr ganzes Leben auf diesen Mann, Phillip, aus und blendet dabei die Realität vollkommen aus, in der sie sich zur persönlichen Assistentin und Haushälterin von Phillip macht. Selbst als sie erfährt, dass Phillip sie in der Nacht, als er Ella einen Heiratsantrag gemacht hat, mit einer Kollegin betrogen hat, ist sie noch der Meinung, dass sich ihre gemeinsame Geschichte wieder zum Besten wenden wird.

Dennoch schockiert von Phillips Seitensprung flüchtet sie überstürzt aus dem gemeinsamen Haus und stößt gerät in einen Unfall mit einem Fremden. Sie stürzt und verliert das Bewusstsein. Als sie wieder wach wird ist der Fremde verschwunden. Sie findet seine Jacke und seine Schuhe. Ella hat Angst, dass der Mann nach ihrem Unfall schwer verletzt ist und dringend ihre Hilfe benötigt und macht sich auf die Suchen nach ihm. In seiner Jacke findet sie sein Portemonnaie und erfährt hieraus, dass es sich bei dem Mann um Oscar de Witt handelt. Sie hofft, dass er sich nach Hause zurückgezogen hat und fährt zu seiner privaten Adresse. Als sie das unverschlossene Haus betritt, erwartet sie das blanke Chaos: das gesamte Haus ist verdreckt und voller Müll.

Entsetzt flüchtet sie aus dem Haus und rennt dabei schnurstracks in Oscar und stößt ihn dabei die Treppen vor seinem Eingang herunter. Oscar verletzt sich am Kopf und verliert sein Gedächtnis. Ella begleitet ihn ins Krankenhaus. Dort übergeben ihn die Ärzte in die Obhut seiner vermeintlichen Schwester, für die sich Ella ausgibt. Von da an verstrickt sich Ella immer mehr in ihre Lügengeschichten, jedoch stets aus positiven Beweggründen. Sie versucht herauszufinden, was mit Oscar geschehen ist und warum sich sein Haus in einem derart verwahrlosten Zustand befindet. Zwar beichtet sie Oscar, dass sie nicht seine Schwester ist, aber nur um sich in die nächst Lüge zu flüchten - sie gibt sich als seine Haushälterin aus, die Oscar angeblich erst vor kurzem angestellt haben soll.

Nach und nach lüftet Ella die Geheimnisse rund um Oscar und deckt dabei immer mehr Schicksalsschläge aus seiner Vergangenheit auf. Sie beschließt, ihm erst dann von ihren Erkenntnissen zu berichten, wenn sie seine komplette Geschichte kennt. Oscar und Ella kommen sich im Laufe der Zeit näher. Doch als Oscar sein Gedächtnis wieder erlangt und ihm klar wird, dass Ella ihn schon seit geraumer Zeit belügt, schmeißt er sie aus seinem Haus und bricht jeden Kontakt zu ihr ab.

Ella ist total bestürzt über diese Wendung und beschließt, reinen Tisch zu machen. Über ihren Blog veröffentlicht sie für ihre Follower ihre wahre Geschichte, die erklärt, warum sie stets nach dem Happy End sucht und was ihre Beweggründe für ihr Verhalten Oscar gegenüber waren.

Und wie sollte es anders sein: am Ende steht in ihrer Geschichte als Happy End die Versöhnung mit Oscar und damit der Beginn ihrer Liebesbeziehung frei von Lügen.

Mein Fazit: Eine schöne Geschichte, die vordergründig geprägt ist von der Naivität der Hauptdarstellerin Ella, die sich jedoch im Verlauf der Story als viel tiefsinniger herausstellt. Eine schöne Geschichte für gemütliche Abendstunden auf der Couch!