Rezension

Eine nette Lektüre über eine Regenbogenfamilie, die ersten Schmetterlinge im Bauch und auch über eine Enttäuschung.

Mein Leben und andere Katastrophen - Kathrin Schrocke

Mein Leben und andere Katastrophen
von Kathrin Schrocke

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: 
Bernadette, die von allen nur Barnie genannt wird, ist dreizehn Jahre alt und in ihren Klassenkameraden Sergej verliebt, der im selben Haus wohnt wie sie. 
Als sie in der Schule ein Klassenprojekt starten und für zwei Wochen Eltern einer Babypuppe werden, arbeitet sie (natürlich) aus praktischen Gründen mit ihm zusammen. 
Während der Elternzeit kommen sich die beiden näher, aber sie sind nicht immer einer Meinung. 

Meine Meinung:
Barnie lebt mit den ganz normalen Problemen einer Heranwachsenden. Sie hat Liebeskummer und gerade Streit mit ihrer Freundin. Ansonsten findet sie das Leben das sie mit Papa und Dad führt ganz normal, nur andere wundern sich darüber, dass Barnie zwei Väter hat.
Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Homosexualität ihrer Väter zwar ein Thema war, es aber nicht unnormal, oder falsch wirkte. Auf mich als Leserin wirkte Barnies Familie ganz normal. Ihr Dad wirkt etwas lockerer und unkomplizierter und ihr Papa macht sich scheinbar dauernd Sorgen. Man erfährt, dass Barnie Kontakt zu ihrer biologischen Mutter hat, sie aber nicht wirklich als Mutter braucht.
Barnie ist mit zwei Männern als Eltern aufgewachsen und auch wenn sie weiß, dass es in anderen Familien anders ist, lebt sie schon immer so. Sie liebt ihre Väter und hat die gleichen Geheimnisse vor ihnen, wie sie auch andere Kinder haben.
Ihre Väter waren mir beide sehr sympathisch, wobei mir Dad besser gefallen hat. Ich finde es toll, dass er Barnie besser versteht. Er wirkt jünger und lockerer. 
Auch das Schulprojekt finde ich gut, denn obwohl es den Kindern zeigen soll wie anstrengend es ist ein Baby zu haben, zeigten fast alle wie verantwortungsvoll sie sein können.
Was mir in Mein Leben und andere Katastrophen fehlte waren spürbare Gefühle, denn egal ob es um ihre Freundschaft zu Finja, um ihre erste Verliebtheit in Sergej, oder die Geheimnisse die sie vor ihren Vätern hatte ging, alles wirkte normal. Barnie wirkte nie wirklich verletzt, nie wirklich traurig, nie wirklich verliebt.
Ich hatte eher das Gefühl, alle Gefühle wären ein bisschen vorhanden und das war mir ein bisschen zu wenig.
Trotzdem würde ich das Buch für junge Mädchen empfehlen, denn denen wird ein bisschen Leselektüre reichen.

Fazit:
Eine nette Lektüre über eine Regenbogenfamilie, die ersten Schmetterlinge im Bauch und auch über eine Enttäuschung.