Rezension

Eine phantastisch schaurige Novelle

Seacrest House
von Lilach Mer

Bewertet mit 5 Sternen

Die Handlung

Joss, den nach der Rückkehr aus dem Krieg scheinbar endgültig das Glück verlassen hat, zieht als Landstreicher durch die Gegend von Blackpool.

Doch dann verschlägt es ihn ins Seacrest House, eine ziemlich verwitterte Pension in der kaum noch Betrieb herrscht, wo er als Handwerker für Kost und Logis arbeitet. Aber etwas stimmt an seinem neuen Heim nicht. Seine Arbeitgeberin verhält sich manchmal merkwürdig, im ganzen Haus ertönen eigenartige Geräusche und auch die schmutzig-graue Katze, die die Schuld daran trägt, dass Joss Seacrest House überhaupt betreten hat, erscheint irgendwie sonderbar.

Mein Eindruck

Seacrest House ist die dritte Novelle aus der Reihe phantastischer Novellen vom UlrichBurger-Verlag. Wie schon bei den beiden Vorgängern entsteigt dem auf dem Cover abgebildeten Buch wieder ein zur Geschichte passendes Bild. In diesem Fall ist es das Seacrest House.

Die Novelle ist sehr bildhaft und atmosphärisch geschrieben. Sobald man anfängt zu lesen ist man mitten in der Geschichte, auch weil der Protagonist, der frühere Soldat Joss, sehr authentisch, sehr menschlich dargestellt wird.

An sich beginnt die Geschichte, die im Jahr 1955 spielt, recht unverfänglich, aber schnell schleicht sich so ein unterschwelliger Grusel ein, welcher dann gekonnt gesteigert wird. Man fiebert mit Joss mit, während er noch versucht sich mit nüchterner Logik die Eigenartigkeiten um sich herum zu erklären.

Seacrest House liest sich sehr angenehm und schnell, regt aber auch zum Nachdenken an. Besonders das Ende gibt einem ordentlich was zum Grübeln.

Mein Fazit

Seacrest House ist eine fesselnde Geschichte mit einem sehr interessanten Protagonisten und ein paar wirklich gruseligen Passagen. Mit 146 Seiten ist die Novelle zwar schnell ausgelesen, doch sie hinterlässt einen bleibenden Eindruck.