Rezension

Eine Reise in drei Teilen

Es ging immer nur um Liebe -

Es ging immer nur um Liebe
von Musa Okwonga

Bewertet mit 3.5 Sternen

Musa Okwonga ist ein junger, hochgebildeter Mann aus Großbritannien mit Wurzeln aus Uganda, der nach Berlin geht und da ein nachvollziehbares, glaubwürdiges Stadtporträt schafft und zeigt, wie ein Immigrant sich fühlt. Sein Ziel ist es Schriftsteller zu werden,
Er erzählt außerdem viel von Beziehungen und z.B. wie sich seine Freundin von ihm getrennt hat. Auch Rassismus im Alltag ist Thema.
In erster Linie geht es aber darum, wie ein Mann zu sich selbst findet, fast schon ein Coming-of-Age. Einige Passagen wirken aber wie Selbsthilfe-Ratgeber-Prosa, das hat mir weniger gut gefallen.
Ich hatte ehrlich gesagt Probleme mit der Erzählform, die konsequent in der zweiten Person gehalten ist. 
Nur weil es thematisch wichtig und relevant ist, bin ich dabeigeblieben. Belohnt werde ich im letzten Romanviertel durch eine Reise nach Uganda, der für mich beste Abschnitt.
Der Roman ist ein Beispiel für die Stärke des autofiktionalen Erzählens.

Das Hörbuch wird von Benito Baus gelesen und er ist ganz okay.