Rezension

Eine Rückkehr...

Rückkehr an den Ort meiner Träume - Emilie Richards

Rückkehr an den Ort meiner Träume
von Emilie Richards

Bewertet mit 3 Sternen

Das Buch umfasst 316 Seiten und gliedert sich in einen Prolog sowie 18 Kapitel. Diese sind wiederum in Abschnitte untergliedert, so dass sich während des Lesens bequem Pausen einlegen lassen, ohne unbedingt das jeweilige Kapitel zu Ende lesen zu müssen. Die Kapitel tragen als Überschrift lediglich ihre jeweilige Kapitelnummer und keinen besonderen Titel.

Geschrieben ist das Buch aus der Sicht eines allwissenden Erzählers in der Vergangenheitsform.

Der Prolog spielt im Jahr 1965 und beschreibt, wie an einer Halloweennacht in Druidheachd drei Jungen geboren werden, von denen man hinterher nicht mehr sagen kann, welcher von ihnen zuerst geboren wurde, da sie alle fast gleichzeitig auf die Welt kamen. Diese drei Jungs werden ab diesem Zeitpunkt "Mitternachtsjungs" genannt und es wird ihnen prophezeit, dass sie, da ihr Leben zusammen begann, von nun an nicht mehr getrennt werden dürfen.

Einer dieser Jungs ist Duncan Sinclair und tatsächlich verbindet ihn eine lebenslange und tiefe Freundschaft zu Iain Ross und Andrew MacDougall.

Dreißig Jahre später, 1995 also, kehrt Duncan nach Druidheachd zurück, trifft nach kurzer Zeit auf Mara MacTavish und so nimmt die im Klappentext beschriebene Handlung ihren Lauf.

Meine Meinung zum Buch:
* * * * * * * * * * * * * * *
"Druidheachd" ist das gälische Wort für "Magie" und durch das gesamte Buch hindurch zieht sich ebenfalls etwas Magisches. Die Highlands in Schottland sind ja bekannt für ihre Geschichten rund um Elfen, Feen und andere unerklärliche Wesen. Und auch Mara, der weibliche Hauptcharakter dieses Buches, scheint von einer magischen Aura umgeben. In dem Ort ist sie bereits als Hexe oder Fee verschrien und auch Duncan kann diese Gedanken nicht abwehren, als er das erste Mal auf Mara trifft. Denn Mara hat seit ihrer Kindheit Visionen, die ihr die nahe Zukunft zeigen.

Diese Grundstimmung des Buches hat mir sehr gut gefallen, denn sie macht die Geschichte zu etwas Besonderem. Liebesgeschichten, wie sie hier erzählt werden, sind bestimmt auch in anderen Büchern zu lesen, aber die Aura der Highlands gibt der Geschichte einen besonderen Reiz.

Das Buch lässt sich schnell und flüssig lesen. Der Stil der Autorin ist sehr ansprechend und dabei nicht sehr anspruchsvoll. So kann man sich während des Lesens einfach von der Autorin unterhalten lassen, ohne großartig über das Gelesene nachdenken zu müssen.

Emilie Richards beschreibt die Landschaft und das Verhalten der Charaktere recht umfangreich. Durch viele Dialoge wird der Lesefluss aber auch aufgelockert. Auch wenn es sich bei diesem Buch um einen Liebesroman handelt, bleibt der Stil der Autorin doch recht nüchtern und sachlich und droht nur an wenigen Stellen ins Kitschige abzurutschen. Viele Szenen sind mit einem feinen Humor unterlegt, besonders die Momente, die die drei Freunde Duncan, Iain und Andrew miteinander verbringen, sind durch Witz und Humor geprägt.

Die Charaktere waren insgesamt jedoch etwas zu blass und ich konnte mich nicht sonderlich gut in ihre Gedanken hineinversetzen und konnte daher ihr Verhalten auch oft nicht nachvollziehen. Negativ aufgefallen ist mir zudem, dass einige Entwicklungen nur oberflächlich beschrieben wurden und dadurch zu schnell vorangeschritten sind. So hat sich zum Beispiel innerhalb weniger Seiten eine tiefe Freundschaft zwischen Mara und April entwickelt, ohne dass der Leser verfolgen konnte, wie diese Entwicklung zustande kam. Es wird lediglich erwähnt, dass die beiden eine tiefe Freundschaft verbindet. Da diese eine Schlüsselszene im Buch darstellt, hätte ich mir hierzu umfangreichere Szenen gewünscht.

Die Handlung des Buches ist recht vorhersehbar und bis auf die magischen Szenen auch nicht besonders. Es handelt sich bei dem Buch eben um einen typischen Frauen- bzw. Liebesroman und so sind die Entwicklungen zwischen den Charakteren wenig überraschend oder originell.

Mein Fazit:
* * * * * * *
Ein Liebesroman, der allein durch seinen Handlungsort und die besondere Fähigkeit seiner Protagonistin originell wirkt, ansonsten aber einen typischen Roman dieses Genres darstellt.