Rezension

Eine sehr interessante Idee

Satisfaction on demand - M. C. Steinweg

Satisfaction on demand
von M. C. Steinweg

Äußeres Erscheinungsbild:
Ich bin generell kein Fan von Erotikbuchcovern, die sind mir meist zu plump oder zu anspielungslastig. Leider mag ich auch dieses Cover so gar nicht. Das macht mich einfach nicht an. Zum Glück habe ich mir die Inhaltsangabe später doch noch durchgelesen, diese ist nämlich wirklich gut.
Den Titel hingegen hätte ich so gar nicht mit einem Erotikbuch in Verbindung gebracht, aber im Endeffekt passt er perfekt zum Inhalt.

Eigene Meinung:
Wenn es um Erotikromane geht, dann bin ich sehr pingelig. Der Grad zwischen einer ausbalancierten Geschichte mit detailierten Sexszenen und einem Roman, in dem die Sexszenen überdimensioniert und wenig ansprechend sind, ist einfach sehr schmal.
Auch empfinde ich es als sehr schwer eine Sexszene als erotisch ansprechend zu schreiben, ohne dass es eintönig wird oder auch obszön oder zu medizinisch steril.
Leider wurde der Roman nicht ganz meiner Erwartung gerecht.

Die Idee ist wirklich genial und ich glaube, noch nie wurde ich von einer Erotikromanidee so angesprochen. Es schien einfach zu perfekt: Dystopie gemischt mit prickelnden Szenen.

Leider fand ich aber die Handlung nicht ganz so sauber ausgearbeitet. Zwar erwarte ich bei einem Erotikroman keine so präzise Handlung wie einer anderen Romanart, aber leider hat mir hier und da doch so einiges gefehlt.
Ich bin ein Detailmensch wenn es um Handlung und Hintergrundwissen geht. Letzteres hätte mir gerne ein paar Details mehr von sich preisgeben können. Die Welt ist spannend, leider war die Erkundung dieser durch die kleine Reichweite der sexuellen Handlungen sehr eingeschränkt.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Gekonnt kann man durch die Feder der Autorin in die Charaktere hineinlupsen und die Geschichte aus erster Hand erfahren.
Auch die Erotikszenen waren sehr ansprechend, leider fand ich doch die Wortwahl oftmals weniger prickelnd. Wortwiederholungen von diversen Worten wie: Trieb, Defloration, Schaft, Essenz, Quelle, Spalte und dem anschwellenden Organ haben mich leider ein bisschen aufstoßen lassen. So eine Betrachtung von Organen und Handlungen sprechen mich persönlich einfach nicht an.

Man erhält einen groben Einblick in alle Charaktere, aber nicht mehr. Identifizieren konnte ich mich mit keinem, aber ihre Fortschritte waren glaubhaft und gut geschildert.

Janus und Fleurs Beziehung war für mich auch nicht ganz nachvollziehbar, es passierte alles ein bisschen zu schnell. Aber ich denke, damit kann man rechner: das Buch ist ja nicht so arg lang.

Das Ende war schön rund und abgeschlossen.

Fazit:
An Erotik wurde in diesem Roman definitiv nicht gespart. Ich konnte das Buch zwar genießen, aber ich befürchte, so viel Sex passt dann wohl doch nicht in mein Lesebeuteschema, es muss eher ein bisschen subtiler und nicht ganz so dick aufgetragen sein.