Rezension

Eine solide, realistische Geschichte

Die Frau am See - Sara Gruen

Die Frau am See
von Sara Gruen

Bewertet mit 4 Sternen

Das Ungeheuer von Loch Ness, es war schon immer ein Anziehungspunkt für Spekulationen. Existiert es oder doch nicht? Und die Leute geben nicht auf, es zu ergründen. So auch im Januar 1945. Es ist noch immer Krieg, was allerdings für den Amerikaner Ellis kein Hindergrund ist, nicht nach Schottland zu reisen. Mit an seiner Seite Hank, sein bester Freund, als auch dessen Frau Maddie. Beste Freunde sind unzertrennlich, das bekommt Maddie dort mehr denn je zu spüren. Sie fühlt sich wie das fünfte Rad am Wagen, ist in dem kleinen Dörfchen auf sich selbst gestellt und beginnt, über sich und ihr Leben nachzudenken.
Die Geschichte wird aus der Sicht von Maddie erzählt und beginnt mit einem starken Prolog. Das Leben in Schottland verändert Maddie und sie entwickelt sich im Laufe der Geschichte zu einer großartigen Protagonistin. Sie wird selbstbewußter und das macht sich ganz deutlich in der Handlung bemerkbar. Maddie, die Anfangs als eine verwöhnt Frau der Oberschicht Amerikas herüberkommt, werden in Schottland "die Augen" geöffnet und stellt ihr bisheriges Leben, ihre Ehe, auf den Prüfstand.
Die Suche nach dem Ungeheuer von Loch Ness, das Abenteuer der beiden Männer gerät mehr denn je in der Handlung in den Hintergrund.
"Die Frau am See", ein eher ruhiges Buch, gefühlvoll als auch bewegend.
Jede der Nebenfiguren werden von der Autorin gut beschrieben, denn alle haben sie eine eigene Geschichte.
Schottland als Handlungsort beeindruckt mich immer wieder und auch Sara Gruen hat es mit bildhaften Worten beschrieben.
Das Cover konnte nicht besser gestaltet sein. Wirklich großartig!

Wenn auch die Handlung nicht gerade toppt, überwiegen hier die Figuren als auch der Schreibstil der Autorin.