Eine spannende Familiengeschichte
Bewertet mit 4.5 Sternen
Die junge Schriftstellerin Rebecca soll die Biographie der Dame Tilda Franklin schreiben. Tilda hat sich die meiste Zeit ihres Lebens um Waisenkinder bzw. benachteiligte Kinder eingesetzt. Während ihrer Arbeit bekommt Rebecca Zweifel, ob die Weste der Dame Tilda wirklich so weiß ist wie man ihr Glauben zu machen versucht.
Das ziemlich dunkel gehaltene Cover mit der rückwärtigen Ansicht einer jungen Frau im Sommerkleid finde ich wenig ansprechend und es lässt nicht erahnen um was für eine Geschichte es sich handelt.
Den Hauptpart nimmt die Lebensgeschichte der Tilda ein, sie wird jedoch verwoben mit der Gegenwart und dem Leben der Journalistin. Die Gegenwart wird in der Ich-Form (Rebecca) und die Vergangenheit (Geschichte der Tilda) in der 3. Person erzählt. Der Schreibstil ist angenehm und die Sprache mitunter sehr bildhaft und malerisch. Hier ein Beispiel: „Seit zwei Tagen überzog Rauhreif wie Silberfiligran Schilf und Gras. Eisperlen auf jedem Blatt und Ast glitzerten in den letzten Strahlen der untergehenden Sonne.“
Die Protagonisten sind sehr stark gezeichnet und die Charakterstärken und –schwächen treten durch Handlungen und Äußerungen sehr gut zu Tage. Man empfindet von Beginn an Sympathien bzw. Antipathien für die einzelnen Charaktere.
Den Einstieg fand ich persönlich etwas schwierig und kann noch nicht einmal genau sagen warum. Aber einmal in der Geschichte angekommen, lässt sie einen nicht mehr los, so dass zügig weitergelesen werden muss.
Für mich persönlich ein sehr starkes Buch, das ich nur empfehlen kann.