Rezension

eine spannende Jagd nach Hinweisen im New York des Jahres 1870

Maggie und die Stadt der Diebe - Patrick Hertweck

Maggie und die Stadt der Diebe
von Patrick Hertweck

Inhalt:
Maggie irrt auf der Flucht vor ihren Entführern aus dem Waisenhaus durch das New York von 1870 und wird im letzten Moment von dem mysteriösen Sheppard gerettet und bei den „40 Little Thieves“ untergebracht. Zunächst sträubt sich Maggie gegen die dortige Gemeinschaft und hat vor, bald wieder zu verschwinden – doch dann findet sie tief in ihren Erinnerungen verborgen ein Bild, das ihr sagt, dass sie einst hier in der Gegend gewohnt haben muss. Maggie muss einfach herausfinden, woher sie stammt und lüftet ein riesengroßes Geheimnis.

Meinung:
Das wunderschöne Cover und der Vergleich mit Funke und Rowling des Internettextes haben mich wahnsinnig neugierig gemacht und ich hoffte auf ein Leseerlebnis à la „Herr der Diebe“ und „Harry Potter“.

Patrick Hertwick wirft den Leser direkt in die Geschichte. Ein auktorialer Erzähler schildert Maggies Flucht durch New York und schafft ein Bild der düsteren Atmosphäre des Jahres 1870. Erst nachdem Maggie in ihrem Unterschlupf bei der Diebesgruppe ankommt, erzählt sie in einem Rückblick, wie es zu dieser Flucht kam und wir lernen unsere junge Protagonistin näher kennen.

Stück für Stück arbeitet der Autor Bruchstücke und Erinnerungsfetzen ein, die die Neugierde weiter wachsen und vermuten lassen, dass da „mehr“ ist, als Maggie zunächst immer ahnte. 

Diese Jagd nach Hinweisen hat mir ausgesprochen gut gefallen. Lange Zeit war mir nicht klar, auf was die Geschichte hinauslaufen wird, auch wenn ich mir durch den Vergleich mit Rowling und Funke etwas „Fantasie/Magie“ erhofft hatte.

Der sehr bildhafte Stil des Autors fängt die Stimmung dieser Geschichte wundervoll ein und passt sehr gut zur Zielgruppe, die mehr mit Bildern arbeitet als bei Büchern für etwas ältere. Dennoch habe ich mich ein ums andere Mal dabei erwischt, wie ich eine halbe Seite überflogen habe, weil die Beschreibungen wirklich sehr ausführlich waren.

Die Spannung war der Zielgruppe angepasst und steigerte sich im Laufe der Kapitel immer weiter, indem der Autor wieder kleine Hinweise und Rätsel einbaute, die zum Weiterlesen zwingen. In den letzten Kapiteln überschlagen sich die Ereignisse, ehe „Maggie und die Stadt der Diebe“ über einen rasanten Showdown zu einem gelungenen Ende findet.
 
Urteil:
Mit „Maggie und die Stadt der Diebe“ entführt Patrick Hertweck in eine düstere Welt des Jahres 1870 und nimmt den Leser auf eine Jagd nach Hinweisen über die Identität einer liebenswerten Protagonistin mit. 4 Bücher für dieses gelungene Debüt.

©hisandherbooks.de