Rezension

eine starke Frau

Wenn die Nacht in Flammen steht - Anita Shreve

Wenn die Nacht in Flammen steht
von Anita Shreve

Bewertet mit 5 Sternen

Eher ein ruhiges Buch, hinter dem aber viele Abgründe stecken.

Als es in dem kleinen Ort in Maine zu einem Großfeuer kommt, verliert Grace alles und muss neu beginnen. Sie konnte nur ihr nacktes Leben retten. Die Art und Weise, wie ihr selbstlos geholfen wurde, fand ich überwältigend schön. Auch Grace‘ weiteren Lebensweg zu verfolgen hat mir viel Spaß gemacht, ich klebe förmlich an den Seiten und bei manchen Szenen hatte ich tatsächlich Herzklopfen vor Spannung.

Sehr schön zu lesen war die Stärke, die Grace entwickelt als sie wieder festen Boden unter den Füßen hat und sich wieder berappelt. Um sich und der Kinder wegen. Sehr gut konnte ich ihre Erleichterung verstehen, dass ihr Ehemann im Feuer verschollen ist und sie beinahe hofft, dass er nicht mehr zurückkommt. Auch die Art, wie sie das Haus ihrer Schwiegermutter in Besitz nimmt – sehr vorsichtig und sich immer rechtfertigend – konnte ich gut nachvollziehen.

In Rosie hatte Grace eine tolle Freundin. Mir waren die Charaktere, die Shreve hier aufzeichnet durchwegs realitätsnah und authentisch. Ein wenig brauchte ich, bis ich verstand, zu welcher Zeit und wo genau das Buch spielt. Das kam anfangs für mich nicht so klar an.

Shreves Schreibweise ist in diesem Buch recht einfach. Ich denke, sie hat ihren Schreibstil an die einfachen Leute dort in Maine ein wenig angepasst, damit man diese besser versteht. Man muss sich ein wenig einlesen, aber gerade dadurch wird das Buch noch intensiver und authentischer.

Fazit: Ein Buch, das einen fesselt. Auch noch über die letzte Seite hinaus.