Rezension

Eine Story die mitreißt, traurig macht und so manche Abgründe offenbart

Das Geheimnis von Hooksiel. Ostfrieslandkrimi - Ele Wolff

Das Geheimnis von Hooksiel. Ostfrieslandkrimi
von Ele Wolff

Bewertet mit 4 Sternen

"Das Geheimnis von Hooksiel" ist ein leichter Ostfrieslandkrimi für zwischendurch, der mit viel Charme und Herz einhergeht.
Wobei ich dieses Buch eher als lockeren Ostfriesland-Roman beschreiben würde. Denn für einen Krimi hat es in meinen Augen nicht gereicht. Dennoch gibt es hier vor allem viel Ostfriesland Charme, was sehr gut hervorsticht.
Viktoria kurz Tori genannt kehrt nach dem Tod ihrer Eltern nach Hooksiel in ihr Elternhaus zurück. Tori ist schon etwas älter, dennoch hatte ich zu keiner Zeit dieses Gefühl. Sie hat sich ihre innere Jugend erhalten und das spürt man doch recht deutlich. Man merkt aber auch, das sie im Herzen ein sehr warmherziger und doch auch ein etwas einsamer Mensch ist. Man hat einfach das Gefühl, ihr fehlte etwas, das sie wieder ordentlich auf Trab bringt.
Wird sie auf Hooksiel glücklich werden?
Kurz nach ihrer Ankunft erhält sie seltsame Briefe und sie lassen ihr keine Ruhe.
Womit hat sie es hier zutun?
Tori begibt sich auf Spurensuche und kommt dabei einigen Wahrheiten auf die Spur, die sie innehalten lassen und ihr doch auch mehr über die Geschichte von damals verraten.
Womit ich auch schon bei dem Teil angekomen bin, der mir weniger gefallen hat. Denn es ist alles zu vorhersehbar, was ich wirklich schade fand. Denn man erfährt zwei Zeitepochen. Einmal das Jetzt und einmal das Damals. Damit geht es immer im Wechsel weiter.
Wodurch man zwei Handlungsstränge erhält und somit zwei Schicksale erfährt.
Besonders der zweite hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich richtig mitgerissen, traurig gemacht und auch wütend. Ich staune immer wieder wozu Menschen fähig sind und kann es gleichzeitig kaum nachvollziehen, was diese Menschen antreibt. Es ist mir unbegreiflich und gerade deshalb berührt es mich auch immer wieder, wenn ich so etwas lese. Vor allem finde ch es auch immer wieder interessant,  wie Menschen damit umgehen und was es letzendlich mit ihnen selbst macht.
Die Autorin hat es geschafft eine ziemlich ernste Thematik einzuweben, die mir sehr gut gefallen hat. Gerne hätte diese auch noch mehr vertieft werden können.
Es kommen Wahrheiten ans Licht, die kaum zu glauben sind und gleichzeitig wirft es ein völlig anderes Licht auf die Vergangenheit. Ein Schatten der sich bis in die Vergangenheit zieht um endlich Erlösung zu finden.
Man fiebert die ganze Zeit mit und fragt sich, was letztendlich wirklich geschah und vor allem welche Schlüsselrolle Tori bei dem ganzen Szenario spielt.
Die Autorin hat es auch hier geschafft mit Wendungen aufzuwarten, die ich so nicht erwartet hätte und die mich dann doch erstmal schockiert und sprachlos gemacht haben. Dadurch gerät man auch selber in einem Zwiespalt, weil man sich automatisch fragt, was wäre wenn...
Schlussendlich ist hier ein schöner Ostfrieslandroman entstanden, der mich von der ersten Sekunde an gut unterhalten konnte. Leider war er mir etwas zu vorhersehbar.

Hierbei erfahren wir die Perspektive von Tori und Martje, was ihnen mehr Raum und Tiefe verschafft.
Die Charaktere sind ausdrucksstark, authentisch und nehmen für sich ein.
Ihre Handlungen und Gedankengänge sind gut nachvollziehbar gestaltet.
Die Kapitel sind normal gehalten, was den Lesefluss optimal beeinflusst.
Der Schreibstil ist fließend und stark einnehmend, aber auch mitreißend gehalten.
Die Atmosphäre ist drückend und auch etwas traurig, was gut zum Gesamtgeschehen passt.
Das Cover und der Titel passen gut zum Inhalt des Buches.