Rezension

Eine überraschend berührende Geschichte über einen einsamen Kerl, bei der man trotzdem auch mal lachen darf.

Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim - Jonathan Coe

Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim
von Jonathan Coe

Bewertet mit 5 Sternen

Worum geht es?

Maxwell Sim, kurz Max, ist ein sehr einsamer Mann. Seine Frau ist mit seiner Tochter ausgezogen, sein ehemals bester Freund redet schon seit langem nicht mehr mit ihm, seine Mutter ist tot und mit seinem Vater kann er auch nicht so recht. Das alles wird ihm klar, als er aus Australien, wo er seinen Vater besuchte, zurück nach England kommt. Er weiß, etwas muss sich ändern; und so kommt ihm das etwas abstruse Jobangebot eines Bekannten wie gerufen. Er soll zu den Shetlandinseln fahren und dort Zahnbürsten an den Mann bringen. Auf dem Weg dort hin macht er vier Zwischenstopps bei Leuten, mit denen er in seiner Vergangenheit zu tun hatte und plötzlich wird das eigentliche Reiseziel völlig unwichtig – er erkennt: er muss sich um sein Leben kümmern.

Rezension:

Die Geschichte baut sich während des Buches langsam auf und trotz der eigentlichen Tragik, nämlich der Einsamkeit in der sich Max befindet, hat der Autor einige Stellen eingebaut, an denen man trotzdem schmunzeln kann. Der Schreibstil des Autors ist überhaupt sehr angenehm und flüssig zu lesen.

Ich konnte das Buch kaum aus der Hand legen, weil es mich so neugierig machte, auf das, wohin ihn seine Reise wohl als nächstes führt. Es ist aus Max’ Sicht geschrieben und man wird durch rhetorische Fragen oder direkte Sätze die an den Leser gerichtet sind mit in das Geschehen einbezogen.

Nach und nach werden auch durch sich ereignende Zufälle Geheimnisse aufgedeckt und man erfährt, warum sich in Max’ Leben alles so unerfreulich entwickelt hat. Gegen Ende des Buches erkennt man immer besser, dass eigentlich alles miteinander im Zusammenhang ist.

“Die ungeheuerliche Einsamkeit des Maxwell Sim” hat mich schwer begeistert. Der Umschlag und der Klappentext wirken ja, wie ich finde, eigentlich nicht so vielversprechend, aber was dieses Buch letztendlich hergibt, ist kaum zu glauben. Vor allem der Schluss ist ganz anders als man ihn erwartet. Große Klasse!