Rezension

Eine wahre Begebenheit gut verpack in einer Phantasiestory

Die Prophezeiung -

Die Prophezeiung
von Jamie Craft

Bewertet mit 5 Sternen

Der Klapptext:
Am 15 Juni 1904 freut sich die deutsche Kirchengemeinde aus Little Germany in New York auf einen Schiffsausflug nach Long Island. Etwa eine halbe Stunde nach Ablegen bricht auf dem Raddampfer ‚General Slocum‘ ein Feuer aus. 1021 Menschen lassen ihr Leben in den Flammen oder in den Fluten des East Rivers. Vierzehn Tage vor dem Ausflug trifft die vierzehnjährige Greta auf eine merkwürdig gekleidete, junge Frau namens Lillie, die behauptet, sie käme aus der Zukunft und wolle die Katastrophe verhindern. Kann Greta ihr glauben oder ist Lillie eine Verrückte? Warum behauptet sie, in Gretas Tagebuch gelesen zu haben, wenn Greta noch nicht mal eines besitzt? Und welche Rolle spielt Gretas Bruder, der sich als berühmter Feuerwehrmann einen Namen machen möchte?
Zum Inhalt:
In diesem Buch lernen wir die 14-jährige Greta mit ihrer Familie kennen. Sie lebt zusammen mit Ihrer Mutter Annie, ihrem Vater Alfred, dem älteren Bruder Bert und den kleinen Zwillingen Heinz und Franz in dem Stadtteil Little Germany in New York. Die Geschichte handelt aus dem Jahr 1904 und der Autorin Jamie Craft ist es wunderbar gelungen die damaligen Verhältnisse in dem Buch einzufangen. Man spürt die ärmlichen Verhältnisse mit denen Gretas Familie kämpft, erfährt mit welchen Sehnsüchten und Hoffnungen Gretas Eltern in dieses neue Land gekommen sind und wie wenig sich davon erfüllt hat. Berts Bemühungen um die Anerkennung seines Vaters, die er aber selbst als er bei einem Brand als Held der Feuerwehr gefeiert wird, aus irgendeinem Grund nie erhält. Die Flucht des Vaters Alfred in den Alkohol und der Kampf der Mutter Annie um die Existenz ihrer Familie. Die Nachbarin Leni, die Alfred schöne Augen macht mit ihrer Tochter Helene, Gretas Freundin. Lillies Anstrengung Greta und Bert zu überzeugen um das Schiffsunglück zu verhindern. Dies alles vermittelt uns die Autorin durch den Blickwinkel der Protagonisten in einem flüssigen, gefühlvollen und bildhaften Schreibstil. Durch das Auftauchen von Lilli kommt Spannung in die Geschichte und der Leser fiebert richtig mit, ob Greta und ihre Familie dem Schiffsunglück zum Opfer fallen.

Meine Meinung:
Jamie Craft macht mit diesem Buch auf eine wahre Begebenheit aufmerksam, die sie selbst nach dem sie davon erfahren hat, sehr beschäftigte und dies spürt man diesem Buch einfach an. Dabei hat sie sehr gut recherchiert und so viel Wahrheit wie möglich in die Geschichte um Greta gepackt. Ich wurde von diesem Buch mitgerissen, obwohl ich am Anfang erst zweifelte ob dies das richtige Buch für mich ist. Ich kann jetzt auch die Autorin verstehen, warum sie dieses Unglück, das so in Vergessenheit geraten ist, nicht mehr los gelassen hat, auch mich beschäftigte es noch einige Zeit genau wie die Geschichte um Greta und ihre Familie. Manche Bücher liest man, findet sie gut aber denkt schon bei dem nächsten Buch kaum mehr daran. Dies wird mir mit diesem Buch sicher nicht so gehen.

Fazit:
Ein historischer Roman, gepaart mit einer wahren Begebenheit und einem Hauch Fantasy, der mich begeistert hat und noch lange nachwirkt. Hier vergebe ich gerne ein klare Kauf-/ Leseempfehlung