Rezension

Eine Weihnachtsbuch zu Ostern

Tod in stiller Nacht - Viveca Sten

Tod in stiller Nacht
von Viveca Sten

Bewertet mit 5 Sternen

Komischerweise erscheint dieses Buch, das zur Weihnachtszeit spielt, in Deutschland zu Ostern.
Jeanette Thiels kommt verstört am Heiligen Abend auf die Insel Sandham, am zweiten Weihnachtstag wird ihre Leiche vor dem Hotel, in dem sie eingecheckt hatte, aufgefunden. Der erste Verdacht, dass sie erfroren ist, bestätigt sich insofern, als dass es eine Vergiftung  ihr unmöglich machte, wieder ins Warme zu kommen. Doch wer hat ihr das Gift verabreicht? Hängt die Tat mit den investigativen Berichten der Reporterin zusammen, die sich stets für Frauenrechte eingesetzt hat und deshalb zahlreiche Drohbriefe bekam? Oder ist sie die Folge eines wiederaufgeflammten Sorgerechtsstreits mit ihrem Ex-Ehemann? Das Team um Thomas Andreasson hat also genug Ermittlungsansätze, doch keiner scheint so recht erfolgsversprechend zu sein. Erst relativ spät werden die Zusammenhänge deutlich, die zu der Ermordung der Reporterin geführt haben.
Auch der mittlerweile sechste Fall des Thomas Andreasson unterhält auf solide Art und Weise. Allerdings fragt man sich als Leser zunehmend, was die Figur Nora Linde in der Reihe überhaupt noch verloren hat. Im ersten Fall spielte sie ja eine gewichtige Rolle, doch danach trat immer mehr ihr Privatleben in den Vordergrund. Dieses Mal bekommt sie berufliche Probleme übelster Art, aber für den eigentlichen Fall sind die irrelevant.