Eine weitere atmosphärische Geschichte mit bekannten, liebevollen Protagonisten
Bewertet mit 4 Sternen
Für alle, die „Der Uhrmacher in der Filigree Street“ - der Erzählstil und die Charaktere - gefallen hat. Für diejenigen kann ich dieses Buch nur empfehlen, denn hier haben wir die Möglichkeit, noch mehr Zeit mit Thaniel und Mori zu verbringen und auch mit Katsu (ja, er hat hier wieder Gastauftritte!), dieses Mal zum Großteil in Japan, Ende des 19. Jahrhunderts.
Zu Beginn mag es so wirken, als ob nichts Relevantes passiert und die Handlung nicht vorankommt. Aber wer Natasha Pulleys Erzählstil kennt, der weiß, dass dem nicht so ist, sondern dass sich die Geschichte langsam aufbaut und es auf die Details ankommt, die sich erst später zu einem Gesamtbild zusammensetzen und den Aha-Effekt geben.
Es ist wieder eine sehr atmosphärische Geschichte, in der wir die Protagonisten Thaniel und Mori sowie ihre Dynamik und Beziehung zueinander besser kennenlernen. Und da gibt es noch einiges zu entdecken – Charakterentwicklung ist definitiv gegeben. Interessant wird es hier, neben dem Plot, dass mit Takiko Pepperharrow ein neuer wichtiger Charakter hinzukommt, der prägend für die Geschichte, aber auch für das Verhältnis zwischen unseren beiden Protagonisten ist. Denn wer sie ist, wird zunächst überraschen – ihr könnt euch darauf freuen.
Auch die Handlung an sich bietet Spannung, denn erneut scheint es, dass Mori in Gefahr ist. Die Frage ist nur, was passiert mit ihm, wo ist er hin und gelingt es irgendjemandem, ihn zu retten?
Hier wird es wieder etwas magisch und übernatürlich, aber erwartet werden darf hier keine klassische Fantasy-Geschichte. Es sind eher kleine magische Dinge, die zwar für die Handlung relevant sind, aber vor allem für eine besondere Atmosphäre sorgen, was durch die Beschreibungen des historischen Settings noch verstärkt wird.
Es ist eine schöne Ergänzung und interessant, noch weitere Seiten von den Charakteren kennenzulernen und tiefer in ihre Welt einzutauchen, aber es ist nicht die actionreichste Geschichte . aber auch hier hat die Autorin wieder gezeigt, dass ruhigere Geschichten, sofern man sich darauf einlassen kann, durchaus interessant sind und schöne Lesestunden bieten können.